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Handball Hernandez rettet erneut den Sieg für den SCM

Wie vor einer Woche in Barcelona war es Sergey Hernandez der die zwei Punkte für den SC Magdeburg festgehalten hat. Mit einer Doppelparade in der Schlusssekunde sicherte der Keeper den 27:26-Erfolg gegen Plock.

Von Lukas Reineke Aktualisiert: 25.09.2025, 23:30
Mit seinen Paraden 14 und 15 hielt Sergey Hernandez den dritten Sieg im dritten Champions-League-Spiel fest.
Mit seinen Paraden 14 und 15 hielt Sergey Hernandez den dritten Sieg im dritten Champions-League-Spiel fest. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Der SC Magdeburg hat das Topspiel der Gruppe B für sich entschieden. Das 27:26 (14:10) gegen Wisla Plock war der dritte Sieg im dritten Königsklassen-Spiel. Dies ist dem Team in der Ära Bennet Wiegert bei den vorherigen drei Teilnahmen nicht gelungen. Die Grün-Roten grüßen damit ohne Punktverlust von der Tabellenspitze und reisen am Freitag mit breiter Brust zur Klub-Weltmeisterschaft nach Ägypten.

„Bis zum 22:16 haben wir alles im Griff. Dann fehlen uns die letzten zwölf Minuten. Da bekommen wir keinen Zugriff. Plock macht aus den letzten 14 Angriffen zwölf Tore“, analysierte Wiegert die spannende Schlussphase: „Ich bin einfach happy, dass wir es mit dem nötigen Glück über die Zeit gerettet haben und mit drei Siegen in die Gruppenphase gestartet sind. 6:0-Punkte kann uns keiner mehr nehmen.“

Die Partie gegen den polnischen Meister war zunächst von den Abwehrreihen geprägt. Nachdem Melvyn Richardson per Siebenmeter das 5:4 für die Gäste erzielte, mussten die 5.932 Fans – davon circa 80 aus Polen – sich mehr als sechs Minuten gedulden, ehe Omar Ingi Magnusson ebenfalls per Strafwurf zum 5:5 traf. Die SCM-Deckung ließ sogar 14 Minuten kein Gegentor aus dem laufenden Spiel zu. Lediglich ein weiteres Siebenmetertor gelang Richardson.

Bis zum 7:7 gingen die beiden bis dato verlustpunktfreien Teams dieser Gruppe im Gleichschritt. Doch dann nutzten die Gastgeber eine Überzahlsituation nach einer Hinausstellung gegen Plocks Mitja Janc, um sich auf 10:7 abzusetzen. Keeper Sergey Hernandez parierte gegen Melvyn Richardson und traf umgehend ins leere Wisla-Tor (24.). Nach einem technischen Fehler der Polen erzielte Daniel Pettersson per Gegenstoß den 14:10-Halbzeitstand.

SCM macht es unnötig spannend

Nach dem Seitenwechsel baute der SCM den Vorsprung zunächst weiter aus. Hernandez verbuchte gegen Miha Zarabec bereits seine elfte Parade. Im Gegenzug stellte Sebastian Barthold auf 20:14 (40.). In der Folge war Plock-Schlussmann Mirko Alilovic zwar gegen Felix Claar und Barthold zur Stelle und die Gäste verkürzten daher auf 20:16. Dieses Vier-Tore-Polster behaupteten die Magdeburger vorerst. Barthold markierte sogar noch das 25:20 (52.). Der Sieg schien bereits zum Greifen nah.

Doch in der Schlussphase wurde es doch noch einmal spannend. Nach einem Ballverlust von Gisli Kristjansson stellte Sergei Kosorotov den Anschluss zum 25:23 her. Fünfeinhalb Minuten vor dem Ende nahm Wiegert daher seine erste Auszeit der Partie. Der 43-Jährige stellte seine Spieler für die Schlussphase ein. Und in dieser geriet der scheinbar sichere Heimerfolg noch einmal in Gefahr. Nach dem achten Kosorotov-Treffer hieß es nur noch 26:25. Und als Torbjorn Bergerud unter drohendem Zeitspiel einen Verzweiflungswurf von Albin Lagergren aus 12 Metern parierte, bot sich Plock tatsächlich die Ausgleichschance.

Am Freitag geht es nach Ägypten

17 Sekunden blieben dem Team nach der Auszeit von Coach Xavi Sabate. Zunächst nahm sich Kosorotov den Wurf. Hernandez parierte mit dem Fuß. Der Ball rollte jedoch in die Hände von Lovro Mihic. Hernandez blieb aber auch gegen den Linksaußen der Sieger. Und unmittelbar nach der 15. Parade des Spaniers ertönte die erlösende Schlusssirene. „Sergey ist zurzeit in überragender Form. Gerade die letzte Parade ist ein Big Save, um hier mit zwei Punkten zu stehen“, lobte Wiegert und ergänzte: „Wenn wir hier unentschieden gespielt hätten, hätte es sich sehr, sehr schlecht angefühlt, weil wir über den Großteil des Spiels die bessere Mannschaft waren. Das wäre ein Nackenschlag gewesen.“

Nach dem Sieg blieb aber wenig Zeit zum Feiern mit den Fans. Denn bereits am Freitagnachmittag geht es für die Mannschaft von Berlin nach Kairo. In Nordafrika spielen die Grün-Roten um die Klub-WM. Erster Gegner sind am Sonnabend (14.30 Uhr/Dyn) die California Eagles aus den USA.

Statistik zum Spiel

SCM-Tore: Magnusson 9/7, Barthold 4, Weber 4, Claar 2, Kristjansson 2, Pettersson 2, Saugstrup 2, Hernandez 1, Lagergren 1

Wisla-Tore: Kosorotov 8, Richardson 7/5, Fazekas 2, Mihic 2, Serdio Guntin 2, Dawydzik 1, Janc 1, Krajewski 1, Szita 1, Zarabec 1

Schiedsrichter: Boricic/Markovic (Serbien)

Zuschauer: 5.932

Strafminuten: 4 – 12

Siebenmeter: 7/8 – 5/6