Handball SC Magdeburg 2023 zum dritten Mal bei Wisla Plock gefordert
Die Busfahrt am Mittwoch wird den Spielern des SC Magdeburg bekannt vorkommen. Schließlich fahren sie bereits zum dritten Mal innerhalb von neun Monaten zu einem Auswärtsspiel nach Plock.

Magdeburg - Der SC Magdeburg macht sich am Mittwoch zum dritten Mal in diesem Jahr auf den Weg nach Polen – und zwar zu einem Champions-League-Spiel bei Wisla Plock. Das morgige Duell (20.45 Uhr/Dyn) ist sogar schon das sechste Aufeinandertreffen seit Mai 2021. Beide Teams kennen sich also bestens.
Die Bilanz in diesem Zeitraum liest sich für den SCM bei drei Siegen, einem Remis und einer Niederlage positiv. Allerdings waren die beiden vorherigen Auswärtsreisen nicht von Erfolg gekrönt. Im Gruppenspiel der vergangenen Saison im zurückliegenden Februar mussten sich die Elbestädter mit 24:25 geschlagen. Es war nur eine von drei Niederlagen im gesamten Wettbewerb. Drei Monate später reichte es im Viertelfinal-Hinspiel zumindest zu einem 22:22.
Stimmungsvolle Atmosphäre in Plock
„Uns wird eine starke Atmosphäre erwarten mit einer guten, hitzigen Stimmung“, prognostiziert Lucas Meister. Damit könnte der Kreisläufer Recht haben. Auf seinen Social-Media-Kanälen wirbt der siebenfache polnische Meister mit Fan-Bildern einer blau-weißen Wand und fordert seine Anhänger auf, die lautstarke Stimmung morgen zu wiederholen.
Von der stimmgewaltigen Atmosphäre der 5460 Zuschauer in der Orlen Arena kann vor allem Piotr Chrapkowski ein Lied singen. Nach drei Jahren in Plock wechselte der Abwehrspezialist 2013 zum Erzrivalen Kielce. Entsprechend wurde er beim letzten SCM-Gastspiel mit einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert begrüßt. Der 35-Jährige nahm es locker. „Ich finde das geil. Ich freue mich, dass sie mich noch alle kennen“, sagte er damals. Chrapkowski, Meister und ihre Mitspieler sind also gewarnt, wenn sie heute erneut mit dem Bus mehr als 600 Kilometer in das Nachbarland fahren werden.
Doch natürlich gibt es auch die drei erfolgreichen Duelle in jüngster Vergangenheit, auf die die Magdeburger zurückblicken können. So gewannen sie im Mai das Viertelfinal-Rückspiel in der Getec-Arena – bei dem auch 660 Wisla-Fans in der Halle waren – mit 30:28 und sicherten sich auf dem Weg zum Champions-League-Triumph erstmals das Ticket für das Final 4 in Köln. Hinzu kommt der Erfolg in der Gruppenphase (33:27) im Oktober 2022 sowie der Sieg in der European League 2021. Auf dem Weg zum Titelgewinn beim Final 4 in Mannheim schaltete Magdeburg im Halbfinale die Polen aus (30:29).
Wiegert gewann als Spieler in Plock
Auch beim Final 4 der European League 2022 in Lissabon waren sich beide Teams extrem nah. Doch während des Finalwochenendes in der portugiesischen Hauptstadt kam es zu keinem direkten Aufeinandertreffen.
Nun kommt es also zum sechsten Vergleich innerhalb von zweieinhalb Jahren – häufiger trafen die Grün-Roten in diesem Zeitraum nur auf den THW Kiel (neun Partien). Insgesamt ist es das achte Aufeinandertreffen mit Plock in einem Pflichtspiel. Die ersten beiden Partien liegen allerdings schon fast 21 Jahre zurück. Damals war Trainer Bennet Wiegert noch selbst aktiv. In der Gruppenphase der Champions League erzielte der heute 41-Jährige fünf Tore beim 40:32-Erfolg vor heimischer Kulisse. Beim Rückspiel in Plock blieb Wiegert zwar ohne Treffer, dennoch konnte er mit seinen Teamkollegen ein 31:29 bejubeln.
Wiegert weiß also, wie sich ein Sieg bei Wisla Plock anfühlt. Vielleicht gibt er seinen Spielern die Erinnerungen von damals mit auf den Weg, damit es endlich mit einem Erfolg in der Orlen Arena klappt. Schließlich sind aller guten Dinge drei. Begonnen mit der langen Busfahrt am Tag vor dem Spiel.