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Handball SC Magdeburg genießt nach Sieg in Flensburg einen freien Sonntag

Die Grün-Roten können nach dem Sieg im Topspiel bei der SG Flensburg-Handewitt entspannen. Einzig Trainer Bennet Wiegert gönnt sich keine Auszeit am Sonntag.

Von Lukas Reineke Aktualisiert: 13.10.2024, 20:21
Philipp Weber erzielte in Flensburg fünf Tore und fiebert nun der Geburt seines ersten Kindes entgegen.
Philipp Weber erzielte in Flensburg fünf Tore und fiebert nun der Geburt seines ersten Kindes entgegen. Foto: Franziska Gora

Flensburg. - „Ich wüsste unsere Zugangsdaten für den Familien-Netflix-Account nicht. Aber ich weiß, wie ich bei Sportlounge reinkomme und mir Handball-Spiele runterlade“, sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert nur wenige Minuten nach dem Sieg seiner Mannschaft bei der SG Flensburg-Handewitt in der ARD. Dabei hatte es sich der 42-Jährige eigentlich wie seine Spieler verdient, während der Rückfahrt bei einer Serie oder einem Film mal abzuschalten. Schließlich hatten die Grün-Roten das Bundesliga-Topspiel mit 29:27 (17:13) gewonnen und der einzigen ungeschlagenen Mannschaft die erste Niederlage der Saison zugefügt.

„Ich mache das gerne. Es ist Arbeit. Es ist aber auch Passion“, erklärte Wiegert in der Pressekonferenz nach dem Abpfiff: „Ich freue mich, morgen mit einem guten Gefühl aufzustehen und mich mit einer Tasse Kaffee an Nantes ranzumachen.“ Während der Magdeburger Coach am Sonntag also schon wieder den Fokus auf das Champions-League-Spiel an diesem Mittwoch legte, gab er seinem Team einen Tag zum Durchatmen. Und diesen hatten sich die grün-roten Profis mit dem siebten Spiel in 15 Tagen und nur 41 Stunden nach der bitteren 26:27-Niederlage gegen KS Kielce redlich verdient.

Weber fiebert Geburt des ersten Kindes entgegen

„Die Vorzeichen mit dem Spiel am Donnerstag und der Anreise waren denkbar schlecht. Wir konnten kaum regenerieren. Dass wir dann so ein Statement setzen, macht uns stolz“, erläuterte Philipp Weber, der getrennt von der Mannschaft mit dem Auto zurück nach Magdeburg fuhr, um schnellstmöglich bei seiner hochschwangeren Freundin Monja zu sein. Es ist der erste Nachwuchs für den 32-Jährigen, während seine Partnerin bereits Tochter Mila mit in die Beziehung gebracht hat. Bevor es jedoch so weit ist, überzeugte der Rückraumspieler in Flensburg. Bis zur Pause erzielte er bereits seine fünf Tore. Zudem hätte er beinahe einen direkten Freiwurf zum Abschluss des ersten Abschnitts verwandelt – jedoch scheiterte er am Pfosten.

Bester Werfer der Magdeburger an der Förde war allerdings Omar Ingi Magnusson mit zehn Treffern. Der Isländer behielt besonders bei den Siebenmetern die Nerven und war bei sieben Versuchen sechsmal erfolgreich. „Wir wussten, dass es ein wichtiges Spiel – vielleicht sogar ein kleines Finale – ist. Es ist ein großer Sieg“, sagte der 27-jährige Isländer.

Dabei sah es Mitte der zweiten Halbzeit danach aus, als ob die Elbestädter ohne Zählbares nach Hause fahren müssen. Mit einem 1:5-Lauf wurde der 21:17-Vorsprung aus der Hand gegeben. Beim 22:22 schien die Partie somit zugunsten der Gastgeber zu kippen. Doch in einer Auszeit wirkte Wiegert beruhigend auf seine Spieler ein, die den Fokus für die verbleibenden 15 Minuten wiederfanden.

Abwehr der Schlüssel zum Sieg

Dies lag auch am überragenden Sergey Hernandez, der dreimal in Serie zur Stelle war und insgesamt 15 Paraden verbuchte. „Wir haben gekämpft und dank der guten Abwehr Bälle erobert“, nannte der Keeper den Schlüssel zum Erfolg: „Es ist einfach, die Tore und Paraden der Spieler zu sehen. Aber unsere Arbeit in der Defensive war unglaublich.“

Auch Wiegert war stolz darauf, wie sein Team die heikle Phase bewältigte und den saisonübergreifend vierten Sieg gegen die Flensburger in Folge einfuhr: „Wir sind cool und bei uns geblieben, auch wenn nicht alles super gelaufen ist.“

Bevor der Coach mit seinen Schützlingen weiter an den Defiziten arbeitet, gewährte er ihnen nach den zurückliegenden kräftezehrenden Wochen eine kurze Auszeit: „Die Jungs brauchen jetzt auch mal Ruhe. Ruhe vor mir und Ruhe vor dem Ball. Und dann greifen wir am Montag wieder an.“ Der Trainer hat den Sonntag zumindest schon einmal genutzt, um alles für den nächsten Gegner HBC Nantes vorzubereiten. Denn die Zugangsdaten für das Handball-Portal Sportlounge kennt er auswendig.