1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. SC Magdeburg
  6. >
  7. Handball: SC Magdeburg nach Veszprem-Frust mit vollem Fokus auf Lemgo

Handball SC Magdeburg nach Veszprem-Frust mit vollem Fokus auf Lemgo

Über die Niederlage gegen Veszprém wurde beim SC Magdeburg nicht lange diskutiert. Schließlich steht schon am Sonntag (16.30 Uhr/Dyn) in der Getec-Arena das Bundesligaspiel gegen den TBV Lemgo auf dem Programm.

Von René Miller 16.09.2023, 07:11
SCM-Torwart Nikola Portner war gegen Veszpréms starke Kreisläufer, hier Dragan Pechmalbec, viel zu oft auf sich allein gestellt.  Gegen Lemgo darf die Magdeburger Abwehr nicht so viele Lücken bieten.
SCM-Torwart Nikola Portner war gegen Veszpréms starke Kreisläufer, hier Dragan Pechmalbec, viel zu oft auf sich allein gestellt. Gegen Lemgo darf die Magdeburger Abwehr nicht so viele Lücken bieten. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Verlieren ist nie schön. Aber es gibt auch Niederlagen, die man akzeptieren muss. Das 28:33 zum Champions-League-Auftakt gegen Veszprém war für die Handballer des SC Magdeburg so eine Niederlage. „Die bessere Mannschaft hat gewonnen. Und das waren leider nicht wir. Deshalb müssen wir das auch so akzeptieren. Veszprém hat weniger Fehler gemacht und fast immer die richtigen Entscheidungen getroffen“, erkannte Trainer Bennet Wiegert die Stärke des Gegners an. Und damit war der Coach nicht alleine. Michael Damgaard: „Wir haben gegen eine der besten Mannschaften der Welt verloren.“ Und Philipp Weber ergänzte: „Wir haben keine Mittel gefunden. Veszprém war heute einfach besser.“

Das zeigt allein schon der Blick auf den Statistikzettel. Der ungarische Meister erlaubte sich nur zwei technische Regelfehler. „Das ist richtig stark. Aber wir hätten da auch mehr Druck aufbauen und für mehr Stress sorgen müssen“, analysierte Wiegert. Neben der geringen Fehlerquote glänzte Veszprém auch noch mit einer unglaublich hohen Effektivität. Zur Pause lag die Trefferquote bei 81 Prozent, was eine 21:18-Führung ermöglichte. Veszprém-Coach Momir Ilic: „Wir haben ein fantastisches Spiel gemacht.“

Fabregas und Co. einer der Top-Favoriten

Vor allem die beiden Kreisläufer Ludovic Fabregas und Dragan Pechmalbec haben die Magdeburger nicht in den Griff bekommen. Wiegert: „Wir wussten aber, dass viel über den Kreis kommen wird. Da haben sie mit Fabregas einen neuen Zielspieler. Er wirft sechs Tore, holt Siebenmeter raus und zieht auch noch Strafen.“

Die Dominanz von Veszprém, aktuell einer der Top-Favoriten auf den Gewinn der Königsklasse, sorgte sogar für eine eher leise Getec-Arena. Wiegert: „Wir haben es dieses Mal auch nicht geschafft, den Funken auf die Ränge überspringen zu lassen.“ Denn viel zu selten war das Momentum auf Seiten der Grün-Roten. „Wir waren zwar einige Male wieder dran, haben es dann aber nicht geschafft, richtig Spannung aufzubauen“, ärgerte sich auch Weber. Und Damgaard sagte: „Wir sind noch nicht wieder da, wo wir letzte Saison waren. Aber mit neuen Spielern braucht das auch seine Zeit, um richtig in den Rhythmus zu kommen.“

Nach einer sicherlich kurzen Nacht, bleibt zum Ärgern aber nicht viel Zeit. Weber: „Nach solchen Spielen finde ich immer schwer in den Schlaf. Sobald man die Augen zu hat, gehen einem die Spielszenen durch den Kopf. Ab Freitag zählt dann aber nur noch Lemgo. Das ist eine gute Mannschaft, die vor allem nie aufgibt. Letzte Saison war es gegen den TBV hier auch lange richtig eng.“ Da gewann der SCM nur knapp mit 33:31. Weber: „Und wenn ich die bisherigen Ergebnisse in dieser Saison so sehe, habe ich das Gefühl, dass die Liga noch enger zusammengewachsen ist. Wir müssen also immer alles abrufen. In der Abwehr müssen wir galliger werden und den Torhütern mehr helfen.“

Barcelona spielt noch keine Rolle

Umwerfen wird die Niederlage gegen Veszprém den SCM gewiss nicht. „Niederlagen gehören dazu. Wir sind da vielleicht etwas verwöhnt in letzter Zeit. Aber damit umzugehen, ist für die Mannschaft auch ein wichtiger Entwicklungsschritt“, sagte Wiegert, für den das Champions-League-Spiel in Barcelona in einer Woche noch keine Rolle spielt: „Der Fokus gilt jetzt nur Lemgo. Dafür müssen wir schnell die richtigen Lehren ziehen und einen kühlen Kopf bewahren.“ Und Damgaard weiß: „Wenn wir zu Hause unser Spiel machen, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir auch gewinnen.“

Lemgo kommt jedenfalls trotz der SCM-Niederlage mit großem Respekt an die Elbe. „Der SCM hat im letzten Jahr eindrucksvoll bewiesen, dass sie den Fokus immer auf den nächsten Gegner legen und diese hohe Belastung wegstecken können“, erklärt Lemgos Coach Florian Kehrmann auf der Vereins-Homepage.