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Handball SCM hält die Meisterfrage offen und feiert ein Quartett

Mit dem Heimsieg gegen Flensburg verschiebt der SC Magdeburg die Titelentscheidung auf den letzten Spieltag. Im Anschluss verabschiedet der Verein ein Spielertrio um Michael Damgaard und den langjährigen Physiotherapeuten Andreas Grote.

Von Lukas Reineke Aktualisiert: 05.06.2025, 03:01
Gegen die SG Flensburg-Handewitt fuhren Omar Ingi Magnusson und der SCM den 15. Heimsieg im 17. Spiel ein.
Gegen die SG Flensburg-Handewitt fuhren Omar Ingi Magnusson und der SCM den 15. Heimsieg im 17. Spiel ein. Foto: Eroll Popova

Magdeburg. - Der SC Magdeburg hat mit einem Sieg im letzten Heimspiel der Saison die Grundlage für einen Meisterschaftskrimi am letzten Spieltag gelegt. Dank des 35:27 (17:12) gegen die SG Flensburg-Handewitt sind die Grün-Roten zumindest bis Donnerstagabend wieder Tabellenführer, da die Füchse Berlin erst dann gegen den VfL Gummersbach im Einsatz sind. Doch unabhängig vom Ausgang der Partie wird die Titelentscheidung erst am Sonntag fallen. Das Ticket für die Champions League ist dagegen praktisch sicher, da Melsungen gegen Lemgo nicht über ein 26:26 hinauskam.

„Für uns ging es heute um mehr. Flensburg hat seinen Titel. Wir haben Druck drauf gehabt“, sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert: „Über die 60 Minuten hat man dann vielleicht auch gesehen, dass wir mehr nachzusetzen hatten.“

Der Erfolg gegen den European-League-Sieger war aber nicht nur wichtig, um den Traum von der Titelverteidigung aufrecht zu erhalten. Schließlich schuf die Mannschaft damit den perfekten Rahmen für die Verabschiedungen im Anschluss an die Partie. Unter großem Applaus ließen sich Isak Persson, Antonio Serradilla und Michael Damgaard ein letztes Mal in der Getec-Arena feiern. Besonders emotional wurde es beim letztgenannten Dänen. Zehn Jahre trug „Mika“ das SCM-Trikot. Dies würdigten auch die Flensburger, die die Zeremonie bis zum Schluss verfolgten. Somit sahen sie auch, wie auch Andreas Grote Standing Ovations bekam. Der Physiotherapeut gehört seit 29 Jahren zum „Inventar“, wie es auf der SCM-Webseite heißt. Im Sommer legt der 59-Jährige sein Amt nieder.

Und die Elbestädter zeigten von Beginn, dass sie den vier scheidenden Akteuren einen positiven Heim-Abschluss schenken wollten. Es dauerte zwar 2:41 Minuten, ehe Tim Hornke den ersten Treffer der Partie warf. Doch dann kam der Angriffsmotor auf Betriebstemperatur. Felix Claar erzielte das 4:2. Lukas Mertens erhöhte in der zwölften Minute auf 8:4.

Schlussphase gehört Damgaard

In der 20. Minute mussten die Gäste zudem einen Rückschlag verkraften. Nach einem Gesichtstreffer gegen Philipp Weber sah Kapitän und Abwehrchef Johannes Golla die Rote Karte. Die Überzahl nutzten die Gastgeber zum Zaubern. Lukas Mertens bediente Albin Lagergren. Der Schwede vollendete per Kempa zum 12:8. Mit zwei weiteren Toren erhöhte Lagergren auf 14:8. Trotz einiger Fehlwürfe in der Folge nahm der SCM schließlich ein 17:12 mit in die Kabine. Bis dato leistete sich das Team keinen technischen Fehler. „Das war überragend. Wenn man weiß, wie Flensburg verteidigt – sehr hoch und aggressiv gegen den Ball. Aber wir wollten das durchsetzen, weil wir enormen Respekt vor dem Tempospiel haben. Und wir kassieren auch sechs von zwölf Toren aus dem Tempospiel“, erklärte Wiegert.

Nach Wiederanpfiff erstickten die Grün-Roten die letzten Flensburger Hoffnungen zügig im Keim. Mit einem 4:0-Lauf zogen sie auf 21:13 davon. Als Serradilla per Gegenstoß das 24:15 markierte, war die Partie entschieden (41.). „Der kurze Wechsel hilft uns in der zweiten Halbzeit“, begründete der SCM-Trainer.

Wiegert nutzte daher die Möglichkeit, in der Schlussphase Publikumsliebling Michael Damgaard 13 letzte Minuten in der Getec-Arena zu schenken. Als der 35-Jährige auf die Platte kam, erhoben sich die 6.600 Zuschauer in der ausverkauften Getec-Arena. Damgaard bedankte sich mit einem Kempa-Tor nach Zuspiel von Lagergren zum 31:22. Zwei weitere Tore ließ er folgen.

In der Auszeit 49 Sekunden vor dem Ende, verzichtete Trainer Bennet Wiegert auf Anweisungen. Stattdessen gab es 60 Sekunden Standing Ovations von beiden Mannschaften für den Dänen. Dieser durfte dann auch ohne Gegenwehr den letzten SCM-Heimtreffer der Saison werfen.

Statistik zum Spiel

SCM-Tore: Weber 7/1, Hornke 6/3, Damgaard 4, Magnusson 4/1, Claar 3, Lagergren 3, Mertens 2, Serradilla 2, Bergendahl 1, Hernandez 1, Lange 1, Saugstrup 1

Flensburg-Tore: Jakobsen 8/3, Hansen 3, Jörgensen 3, Kirkelokke 3, Gottfridsson 2, Kinsky 2, Larsen 2, Rithaphorn 2, Golla 1, L. Möller 1

Schiedsrichter: Hurst (Berlin)/Krag (Frankfurt (Main))

Zuschauer: 6.600 (ausverkauft)

Strafminuten: 2 – 4

Rot: Golla (Flensburg/20.)

Siebenmeter: 5/8 – 3/3