Handball SCM siegt in Gummersbach beim Bergendahl-Comeback
Der SC Magdeburg müht sich in Gummersbach zu einem wichtigen Sieg. Neben den zwei Punkten im Titelrennen freuen sich die Grün-Roten auf über die Rückkehr von Oscar Bergendahl.

Gummersbach/Magdeburg. - Der SC Magdeburg hat sich beim VfL Gummersbach zum Sieg gezittert. Die Grün-Roten mussten beim 32:31 (15:15) allerdings bis in die Schlusssekunden um den Erfolg bangen. Erfreulich war zudem der erste Einsatz von Oscar Bergendahl in diesem Kalenderjahr.
„Gummersbach hat es im Tempospiel überragend gemacht. Wir haben Miro Schluroff nicht in den Griff gekriegt. Am Ende steht ein Tor mehr auf der Anzeigetafel. Das zählt. Dieser Sieg ist wichtig. Wir nehmen die zwei Punkte gern mit nach Hause“, resümierte Lukas Mertens erleichtert.
Dabei erwischte der SCM, der anders als erwartet auf Felix Claar in der Startformation setzen konnte, zunächst den besseren Start. Das isländische Duo Gisli Kristjansson und Omar Ingi Magnusson mit zwei Toren sorgten für ein frühes 3:1. Doch dies sollte die deutlichste Führung im ersten Spielabschnitt bleiben. Beim 7:7 war der Vorsprung aufgebraucht. Die Grün-Roten bekamen zunehmend Probleme mit dem Tempospiel der Gastgeber. Nach eigenen Treffern reichte die Zeit nicht, für den gewohnten Angriff-Abwehr-Wechsel. Kristjansson musste daher wiederholt in der Deckung agieren. Die nutzten die Gummersbacher aus, falls sie nicht im direkten Gegenstoß zum Abschluss kamen.
Probleme im Rückzugsverhalten
Nachdem ein Aufsetzer von Albin Lagergren über das VfL-Gehäuse sprang, brachte Julian Köster die Rheinländer mit dem 13:12 sogar erstmals in Führung (26.). Allerdings hatten die Elbestädter die passende Antwort. Beinahe hätten sie sogar ein Zwei-Tore-Polster mit in die Kabine genommen. Magnus Saugstrup scheiterte jedoch bei einem Gegenstoß frei an Bertram Obling. Und da der VfL-Keeper gedankenschnell auf Miro Schluroff passte, hatte dieser noch genügend Zeit, um die Partie mit dem 15:15 in die Kabine zu schicken.
„Unsere Leistung ist ganz okay. Wir haben aber Probleme mit dem Zurücklaufen. Die zweite Welle von Gummersbach kommt mit viel Speed und Power“, analysierte Magnusson in der Halbzeit am Dyn-Mikrofon: „In der zweiten Hälfte wird es für uns einfacher mit dem kurzen Wechsel.“
Die Aussage des Linkshänders schien sich, zunächst zu bestätigen. Bevor sich der SCM allerdings mit einem 5:1-Lauf von 18:18 auf 23:19 absetzen konnte (42.), gab es bereits Grund zum Jubeln. Kurz nach Wiederanpfiff feierte Oscar Bergendahl nämlich sein Comeback. Der schwedische Kreisläufer, der sich im Hinspiel am linken Sprunggelenk verletzt hatte und seitdem pausieren musste, kam auf die Platte, da Magnus Saugstrup für zwei Minuten auf die Bank musste. Gezeichnet mit einem Veilchen am linken Auge nach einem Trainingsunfall mit Kristjansson blieb es für den Rückkehrer allerdings bei zwei Kurzeinsätzen – in der 54. Minute bekam Saugstrup eine weitere Zeitstrafe.
Wiegert lobt VfL-Leistung
Ansonsten verfolgte Bergendahl von der Seitenlinie, wie seine Teamkollegen noch einmal in Bedrängnis gerieten. Ellidi Vidarsson glich für die Gastgeber zum 24:24 aus (48.). Magdeburg drohte nun der womöglich entscheidende Punktverlust im Meisterrennen. Mit einer Parade von Sergey Hernandez, einem abgefangenen Ball von Mertens sowie einem Lattentreffer von Gummersbachs Köster fand der SCM jedoch zurück auf die Siegerstraße. Drei Minuten vor dem Ende beruhigte Mertens mit dem 32:28 die Nerven. Gummersbach verkürzte allerdings erneut, sodass mit der Schlusssirene große Erleichterung bei den Grün-Roten zu spüren war.
„Der VfL hat uns das Leben maximal schwergemacht. Der VfL hat in der ersten Halbzeit ein fantastisches Tempospiel und uns kaum in eine gebundene Verteidigung gelassen“, lobte Bennet Wiegert. Im Gegenzug haderte der SCM-Trainer mit seinem Team: „Was mich ärgert, dass wir das Spiel bei plus vier nicht schließen und am Schluss einen 0:3-Lauf zulassen. Am Ende überwiegt die Erleichterung, zwei Punkte mitzunehmen. Wie die zustandegekommen sind, müssen wir analysieren. Dass wir uns steigern müssen, steht außer Frage.“
Statistik zum Spiel:
VfL-Tore: Schluroff 9, Einarsson 4, Horzen 4, Köster 3, Blohme 2, Mahe 2, Tskhovrebadze 2, Vidarsson 2, Vujovic 2, Kodrin 1
SCM-Tore: Hornke 8, Claar 6, Magnusson 6/4, Mertens 4, Kristjansson 3, Lagergren 3, Saugstrup 2
Schiedsrichter: Hurst (Berlin)/Krag (Frankfurt (Main))
Zuschauer: 4.132 (ausverkauft)
Strafminuten: 8 – 6
Siebenmeter: 1/1 – 4/5