Handball-Bundesliga Elbestädter bezwingen TBV Lemgo vor knapp 5700 Zuschauern mit 27:24 SCM legt Grundstein zum Sieg in erster Hälfte
Der SC Magdeburg hat nach dem ersten Auswärtserfolg des Jahres bei MT Melsungen nun auch den ersten Liga-Heimsieg in trockene Tücher gebracht. Vor 5693 Zuschauern in der Getec-Arena wurde der TBV Lemgo am Mittwochabend mit 27:24 (18:12) in die Knie gezwungen.
Magdeburg l Die personell arg gebeutelten Gäste waren nur mit zehn Feldspielern angereist, unter anderem waren die Stützen Sebastian Preiß und Jens Bechtloff zu Hause geblieben. Da war TBV-Trainer Dirk Beuchler "heilfroh", dass wenigstens Abwehr-Recke Timm Schneider wieder zur Verfügung stand.
Allerdings hatte Beuchler seine Rechnung zunächst ohne SCM-Kanonier Stefan Kneer gemacht. Der erzielte mit einem lupenreinen Hattrick die 3:2-Führung (3. Minute). Und der Halblinke war es auch, der nach einer Viertelstunde mit seinem fünften Treffer beim 10:7 den ersten Drei-Tore-Vorsprung markierte.
Doch es kam noch besser, das Polster wuchs stetig. Die Magdeburger präsentierten bei ihrem Sturmlauf genau das, womit die Lemgoer ihre beeindruckende Erfolgsserie in der Rückrunde (acht Spiele ohne Niederlage) erreicht hatten: mannschaftliche Geschlossenheit, Disziplin und Treffsicherheit im Angriff, eine solide Deckung und einen Torhüter, der dann da war, wenn er gebraucht wurde. In diesem Fall war es Gerrie Eijlers (insgesamt 19 Paraden, davon fünf Siebenmeter).
Der wiedererstarkte Holländer konnte in der ersten Halbzeit immer wieder Yves Grafenhorst auf die Reise schicken. Und der Linksaußen schluderte diesmal auch nicht bei der Chancenverwertung - seinen fünften Versuch verwandelte er im Tempogegenstoß sicher zum 17:11 (27.). Robert Weber packte vom Siebenmeterpunkt sogar noch einen drauf. Sieben Tore Vorsprung, da waren auch die letzten Skeptiker überzeugt: Der SCM ist wieder da!
Doch zu früh gefreut. Die Gäste kamen wesentlich wacher, mutiger und williger aus der Kabine. Lemgo verkürzte den Rückstand bis auf zwei Tore (17:19/36.). Auf der Gegenseite war dafür der Angriff ins Stocken geraten. Die Fehlwürfe häuften sich. Zum einen, weil sich Nils Desrüsse im Tor der Lemgoer um einiges steigerte. Zum anderen, weil viele Würfe der Magdeburger zu unplatziert waren oder aber die Angriffe zu früh abgeschlossen wurden. Doch zum Glück war da noch Eijlers. Der SCM-Keeper wuchs über sich hinaus, vereitelte u.a. fünf Siebenmeter. So behielten die Hausherren mit Mühe und Glück die Oberhand 24:20 (51.).
In der Schlussphase fingen sich die Magdeburger aber, zogen nun wie gehabt ihr Spiel auf und fanden auch das sichere Händchen wieder. Die Fans spendeten stehende Ovationen für ihren wiederauferstandenen SCM.
Magdeburg: Eijlers, Gustavsson - Wiegert, Kneer 7, Rojewski 1, Musche, Landsberg 1, van Olphen 1, Hornke, Grafenhorst 6, Tönnesen 2, Schäpsmeier, Weber 6/3, Jurecki 3
Lemgo: Lichtlein, Desrüsse - Niemeyer, Kehrmann 5, Sorrentino, Hermann 2, Pekeler 1, Schneider 2, Dietrich 4, Haenen, Zieker 6/1
Schiedsrichter: Baumgart/Wild (Berlin). Zuschauer: 5693. Siebenmeter: SCM 3/3, Lemgo 6/1. Zeitstrafen: 4/3