1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. SCM wirft Hamburg-Ballast erst in der Schlussphase ab

Handball, EHF-Pokal 33:25-Arbeitssieg gegen Stiinta Bacau SCM wirft Hamburg-Ballast erst in der Schlussphase ab

Von Janette Beck 18.02.2013, 01:21

Nach dem lockeren Aufgalopp in der Gruppenhase des EHF-Pokals gegen Besiktas Istanbul (33:18) und dem klaren 33:25-Heim-erfolg am Samstag gegen Stiinta Bacau fahren die SCM-Handballer am kommenden Wochenende mit lupenreiner Weste zum HBC Nantes.

Magdeburg l "Wir haben konzentriert angefangen und aufmerksam verteidigt. Die zweite Hälfte der ersten Halbzeit haben wir dann aber im Angriff ein paar Flüchtigkeitsfehler gemacht, so dass Bacau seine Stärke im Tempospiel ausspielen konnte", haderte SCM-Trainer Frank Carstens nach der Partie gegen die Rumänen etwas mit der Chancenverwertung seiner Jungs.

Dass sich bei ihm nach dem Abpfiff in der mit nur 2355 Zuschauern spärlich gefüllten Getec-Arena doch noch Zufriedenheit breitmachte, lag an der Steigerung seiner Jungs in der zweiten Hälfte. Am Ende sei er einfach nur froh über die "Normalisierung der Form, der nächste Schritt muss nun am Mittwoch beim Punktspiel gegen Lübbecke folgen", so Carstens, der wie alle SCM-Fans auf eine Trotzreaktion der Mannschaft nach der Hamburg-Pleite gehofft hatte.

Dass dies manchmal leichter gesagt ist, als getan, wurde am Samstagnachmittag deutlich. Die Magdeburger brauchten lange, bis sie den zusätzlichen Rucksack, den sie nach der enttäuschenden Niederlage in Hamburg mit in die Europapokalpartie genommen hatten, abgeworfen hatten. Zwar gingen sie früh mit 7:2 in Führung, doch statt Sicherheit und Selbstvertrauen aufzubauen, begann das Händchen wieder zu zittern. So blieben einige Chancen ungenutzt. Dieses Manko zog sich lange wie ein roter Faden durch die Partie, sodass der hart erarbeitete Fünf-Tore-Vorsprung mehrfach auf bis zu drei Toren einschmolz. Erst in der Schlussphase gelang es, sich gegen die abwehrstarken, aber im Angriff relativ harmlos und mit vielen Fehlern aufwartenden Rumänen freizuspielen. Als der elffache Torschütze Robert Weber acht Minuten vor Schluss den vierten Siebenmeter traumwandlerisch sicher zum 28:21 einnetzte, konnten sich die SCM-Fans in Sicherheit wiegen.

Gäste-Trainer Eliodor Voica attestierte dem SCM "einen modernen Handball mit einer starken Abwehr und einem sehr guten Tempospiel". Seine Mannschaft habe versucht, das Beste zu geben, so Voica: "Aber wir haben viele junge Spieler im Team, spielen das erste Mal im EHF-Pokal und müssen noch viel lernen. Magdeburg hat dagegen fünf, sechs erfahrene Top-Spieler - das macht den Unterschied aus."

Unterschied war auch das Stichwort für die SCM-Torhüter: Gerrie Eijlers und Björgvin Gustavsson steigerten sich in der Summe der gehaltenen Bälle zum Hamburg-Spiel (5) am Samstag um einhundert Prozent. "Es ist selten, dass beide Torhüter wie in Hamburg so völlig neben sich stehen. Deswegen war heute vor allem der Kopf gefragt", war Gustavsson, der u.a. zwei Siebenmeter pariert hatte, erleichtert. "Es lief insgesamt besser, auch weil die Deckung besser gestanden hat. Das Wichtigste ist, dass wir jetzt vier Punkte auf dem Konto haben. Das gibt viel Sicherheit für das Spiel in Nantes."

SC Magdeburg: Eijlers, Gustavsson - Weber 11, van Olphen 5, Kneer 4, Rojewski 4, Jurecki 3, Landsberg 2, Musche, Grafenhorst 1, Schäpsmeier 1, Wiegert 1, Tönnesen, Hornke

Stiinta Bacau: Ghita 5, Da Silva 4, Ramba 3, Georgescu 2, Moya 2, Rotaru 2, Bondar 1, Dospinescu 1, Novanc 1, Paunica 1, Voica 1

Schiedsrichter: Johansson/Kliko (Schweden). Zuschauer: 2355. Siebenmeter: SCM 4/4, Bacau 3/1. Zeitstrafen: 3/3 + Rote Karte für Costel (33. Minute)