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Handball Sebastian Weiss ist der Faktor X

Mit einer ausbaufähigen Leistung holte der Glinder HV zwei Punkte in Gommern. Nur die Torhüter konnten überzeugen.

Von Enrico Joo 20.11.2017, 23:01

Gommern/Glinde l Der ganz in rot gekleidete Sebastian Weiss bekam die geballte Faust zum Jubeln gar nicht mehr herunter. In Gommern regierte der Torhüter vom Glinder HV „Eintracht“. Ganz klar. 20:16 (11:8) gewannen die Glinder am Sonnabend die Auswärtspartie in der Verbandsliga Nord beim SV Eintracht Gommern. Wer der entscheidende Mann war? Natürlich Weiss. Zusammen mit Philipp Giesemann im Torhüter-Gespann.

Trainer Peter Pysall sah das genauso und ummantelte seine Feststellung mit blanken Zahlen. „Die beiden haben 65 Prozent der Würfe gehalten. Das war unser Faustpfand“, lobte er. So vergaben die Gommeraner in Person von Jens Schmidt, Stephan Lindner und Marvin Söder gleich sechs Siebenmeter. Drei Würfe zimmerte Jens „Tetze“ Schmidt über den Kasten, was „für die Verunsicherung des Gastgebers sprach“, so Pysall. Giesemann hielt zudem drei Siebenmeter.

Doch der Rest? Nun ja, der war ausbaufähig. Beide Teams taten sich sehr schwer damit, klare Chancen zu erarbeiten. Beide Abwehrverbünde agierten zudem ganz in Ordnung, mehr aber auch nicht. „Alles andere war ein Spiel Not gegen Elend“, berichtete Pysall. „Es war ein reines Kampf- und Krampfspiel, ein Sieg mit der Brechstange.“ Das lag vor allem an der schlechten Chancenverwertung und fahrlässigen Angriffsgestaltung. Nur 16 Gegentore bekamen die Glinder. Das ist sehr gut. Sie warfen aber auch nur 20. Das ist nicht gut. Wieder die Zahlen: „47 Prozent Wurfeffektivität hatten wir und 37 Prozent Angriffseffektivität. Damit kann man eigentlich kein Spiel gewinnen“, meinte Pysall.

So richtig erklären konnte er sich die Zahlen nicht. Fakt ist, dass die Angriffsleistung der „Eintracht“ sich beträchtlich von der beim Sieg vor einer Woche im HVSA-Pokal gegen den Sachsen-Anhalt-Ligisten SV Langenweddingen unterschied. „Das müssen wir ansprechen“, so Pysall. Für den Moment zählt aber auch einfach nur: Mund abwischen, weitermachen. Pflichtsieg eingefahren. Immerhin war der Erfolg im Jerichower Land fast nie gefährdet. 3:4 lag Glinde noch in der elften Minute zurück, doch nach einer Auszeit von Pysall und sieben Toren in Folge zog die „Eintracht“ die Partie auf ihre Seite. Einmal noch kam Gommern beim 16:15 für Glinde auf ein Tor heran (54.), doch ein Schlussspurt mit jeweils zwei Toren durch Julian Bauer und Oliver Kowaczeck schaukelte den Auswärtserfolg über die Bühne.

Der Glinder HV „Eintracht“ bleibt in der Verbandsliga Nord damit auch weiter in der Erfolgsspur. Mit dem achten Saisonsieg im elften Spiel festigte der GHV den zweiten Tabellenplatz. Das Ziel, mindestens einen Medaillenplatz zu erreichen, ist weiter sehr nah greifbar.

Glinde: Weiss, Giesemann - Bauer (4/2), Knoblauch, Schmidt, Rosemeier, Rockmann (1), Max Kreyenberg (3), Kowaczeck (2), Kralik (3), Deumeland (1), Tacke (1), Michael Kreyenberg (5/1), Herrmann

Siebenmeter: Gommern 7/1 - Glinde 4/3 Zeitstrafen: Gommern 5 - Glinde 4