Basketball Oberliga: Wolmirstedt - Hallescher SC 67:57 (39:21) Sieg gegen den Klassenprimus - Spiel eins geht an die Baskets
Wolmirstedt (kst) l Es lag die pure Anspannung in der Luft. Am Samstag traten die Baskets Wolmirstedt vor heimischer Kulisse zum ersten Play-Off-Halbfinalspiel gegen den Tabellenersten der Basketball Oberliga, den Halleschen SC 96, an.
Mit dem HSC 96 stand nicht nur die spielerisch dominanteste, sondern auch angriffsstärkste Mannschaft der regulären Saison auf dem Parkett und dementsprechend war die Favoritenrolle auf Seiten der Gäste. Mit dem Erreichen der Playoffs hatten die Baskets bereits ihr Ziel für diese Saison eingestellt, weshalb man mit einer gewissen Unbekümmertheit in das Spiel gehen konnte. Den besseren und vor allem routinierteren Start in die Begegnung erwischten jedoch die Gäste. Bereits nach zwei Minuten, beim Stand von 0:7 aus Sicht der Baskets, wurde allen Anwesenden klar, warum der HSC96 an der Spitze der Liga thront.
Doch im Laufe des ersten Viertels fanden die Baskets, angeführt von Kapitän Schneider, immer besser ins Spiel und konnten in der neunten Minute bereits den Ausgleich (15:15) erzielen. Die letzte Minute im ersten Abschnitt nutzten die Hausherren sogar, um einen kleinen Zwischenspurt unter den lauten Anfeuerungsrufen der eigenen Fans einzulegen. Sechs Punkte durch konsequente Verteidigung und den sich daraus ergebenen Schnellangriffen bescherten einen überraschenden Vorsprung von 21:15.
Die Wolmirstedter hatten "Blut geleckt" und so versprach man sich in der Viertelpause, dem Gegner jeden Punkt so schwer wie möglich zu machen. Die Baskets haben in dieser Saison schon so manches Team mit ihrer aufopferungsvollen Verteidigung in den Wahnsinn getrieben und auch die Hallenser sollten dies zu spüren bekommen. Ballgewinn um Ballgewinn im Zusammenhang mit einer kämpferisch erarbeiteten Reboundüberlegenheit ließen dem Gegner im gesamten zweiten Viertel nur einen einzigen Feldkorb sowie vier erfolgreiche Freiwürfe zu. Viertel zwei ging so mit einem unglaublichen 18:6-Korbverhältnis und einem Halbzeitstand von 39:21 aus Sicht der Baskets zu Ende. Zu Beginn der zweiten Hälfte lag verständlicherweise eine leichte Euphorie in der Luft. Diese wiederum sollte sich zum Nachteil für die Baskets auswirken. In das übermotivierte Angriffsspiel der Wolmirstedter schlichen sich winzige, jedoch zahlreiche Fehler ein.
Sehr treffsichere zehn Minuten des HSC brachten den Gästen 21 Punkte und damit genauso viel, wie sie in der gesamten ersten Hälfte erzielt haben. Hinzu kam, dass es den Hausherren sichtlich schwer fiel, die Ruhe und Konzentration auf Grund des hohen Spieltempos zu halten. Zwar lagen die Baskets Wolmirstedt mit Ende des dritten Viertels noch in Führung, doch war der Vorsprung auf nur noch sieben Punkte (49:42) geschrumpft. Im letzten und entscheidenden Viertel war der Play-Off-Charakter deutlich zu spüren. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe und erst in der neunten Minute, beim Stand von 63:56 für die Baskets, lagen der Sieg und die Überraschung des ersten Play-Off-Halbfinalspiels in der Luft. Zwar versuchte der HSC 96 mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, das Blatt noch einmal zu wenden, doch nach langem und intensivem Kampf gaben die Baskets den Sensationssieg nicht mehr her. Trainer, Spieler und Fans lagen sich in den Armen als das Schlusssignal den Endstand von 67:57 besiegelte.
Trainer Toni Kohlmeyer sagte nach der Partie: "Es war unglaublich, was wir hier heute geleistet haben. Jeder hat für Jeden einfach alles gegeben und so seinen ganz persönlichen Anteil an diesem Sieg erarbeitet. Mit unseren tollen Fans im Rücken und viel Herzblut wollten wir diesen Sieg trotz der Vorzeichen, und wir haben ihn uns genommen. So eine Teamleistung kann einen Trainer nur stolz machen."
Für die Baskets spielten: Albrecht 12 Punkte, Arndt 6, Billowie, Dieringer 9, Herbst, Heyer 2, Reimann 16, Schneider 17, Stagge 5.