1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. SES schickt den Nachwuchs in den Ring

Boxen SES schickt den Nachwuchs in den Ring

Beim SES-Boxabend in Magdeburg dürfen sich am Sonnabend die Talente beweisen.

Von René Miller 10.12.2020, 00:01

Magdeburg l So stark die Einschränkungen im Corona-Jahr auch sind – für den Nachwuchs im SES-Boxstall ist das die große Chance. Cruisergewichtler Roman Fress im Hauptkampf, davor Tom Dzemski im Duell um die Junioren-WM sind die Highlights der Veranstaltung am Sonnabend im Magdeburger Maritim Hotel.

Und das soll aber keine Eintagsfliege sein. „Wir werden auch im nächsten Jahr vielen Talenten eine Chance geben“, kündigt SES-Promoter Ulf Steinforth an. Über die mit der Corona-Pandemie verbundenen vielen Probleme und Sorgen will er dagegen nicht groß reden. Steinforth: „Wir haben jetzt unsere fünfte Veranstaltung und sind besser durch die Krise gekommen als andere. Deshalb stelle ich mich jetzt nicht hin und barme herum.“

Bei den bisherigen Veranstaltungen im Maritim hingen schon Tage vorher riesige Plakate am Hotel. „Aber Zuschauer sind ja leider nicht erlaubt. Da macht so eine große Werbung wenig Sinn“, erklärt SES-Sprecher Christof Hawerkamp, der natürlich sehr gespannt ist, ob sich die fehlenden Fans am Ring jetzt zumindest auf die Einschaltquote beim MDR auswirkt.

Roman Fress würde sich darüber sehr freuen. „Ich bin zum ersten Mal auf so einer großen Bühne und will die natürlich auch nutzen“, erklärt Fress gestern beim Medientermin im SES-Büro. Normalerweise werden die Kampfabende mit einer großen Pressekonferenz an einem bekannten Ort der Stadt präsentiert. Gegner von Fress im Duell um die Deutsche Meisterschaft ist Erdogan Kadrija. Der 34-jährige Hamburger bringt die Erfahrung von 18 Profikämpfen mit. Eine seiner zwei Niederlagen im Ring kassierte er im Juni 2019 im Supermittelgewicht gegen Jürgen Brähmer. Damals sogar vorzeitig.

Ursprünglich sollte Fress um die WBO-Intercontinental-Krone boxen. Doch sein Kontrahent Francesco Versaci aus Italien musste den Kampf wegen einer Corona-Erkrankung absagen. „Aber das ist nur verschoben. Nächstes Jahr will ich auch international angreifen“, sagt der in elf Kämpfen bisher ungeschlagene Fress. Neben Fress ist auf dem Ankündigungsplakat auch Tom Dzemski zu sehen. Der 23-Jährige hatte sich Ende August auf der Magdeburger Seebühne gegen Michael Eifert den Titel des IBF-Juniorenweltmeisters geholt und will den am Sonnabend natürlich verteidigen. Im Überschwang seiner Gefühle hatte er zwar im Sommer versprochen, seinen nächsten Kampf vorzeitig zu beenden. Aber jetzt lässt er das Duell gegen Jihad Nasif verbal ein bisschen ruhiger angehen. Dzemski: „Wir sind alle froh, dass wir überhaupt boxen können. Und ob vorzeitig oder nicht, wichtig ist, dass ich einen klaren Sieg lande.“

Zur jungen Generation gehört als Trainer auch Robert Stieglitz. Fast taggenau hat SES vor drei Jahren verkündet, dass der Ex-Weltmeister nach seiner aktiven Karriere die Handschuhe gegen die Pratzen tauschen wird. Steinforth: „Wir sind eine große Familie und Robert gehört seit vielen Jahren dazu. Uns verbindet natürlich viel. Dass er als Trainer weitermacht, war damals eine Idee von uns, ein Versuch. Aber so wie er als Boxer war, ist er auch als Trainer. Zuverlässig, pünktlich, geradlinig und loyal. Ich bin sehr stolz darauf, wie er sich als Trainer entwickelt hat.“ Und als Ex-Champion weiß er auch, wie man Gürtel holt. Stieglitz: „Diese Erfahrung will ich vor allem mental an Roman weitergeben.“