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Surfer verpassen Medaillen - Wilhelm 4., Delle 5.

07.08.2012, 13:51

Weymouth - Mit dem Regen kamen auch die Tränen nach Weymouth: Die deutschen Surfer konnten ihre Medaillenchancen im Olympia-Revier nicht nutzen. Toni Wilhelm beendete seine zweite Teilnahme bei Sommerspielen als Vierter, Moana Delle wurde im Wettbewerb der Frauen Fünfte.

" Natürlich ist es im ersten Moment eine Enttäuschung. Ich war so nahe dran an meinem Traum", sagte Wilhelm. Der 29 Jahre alte Sportwissenschaftler war als Dritter in das Finale der besten zehn RS:X-Surfer gegangen. Nach unglücklichem Start musste Wilhelm als Jäger in den drehenden Winden mit ansehen, wie der Pole Przemyslav Miarcynski ihm unaufhaltsam davon surfte und die Bronzemedaille gewann, die der Schwarzwälder so gerne gehabt hätte.

"Ich habe im Ziel auch eine Träne verdrückt. Das aber vor allem, weil eine wunderbare Olympia-Woche und eine tolle Zeit mit meinem Coach Pierre Loquet zu Ende geht. Man kann auch mit einem vierten Platz bei Olympia gewinnen", sagte er.

Gold hatte sich bei den Männern der "Fliegende Holländer" Dorian van Rijsselberge aus Texel gesichert. Mit Silber holte der Brite Nick Dempsey die dritte Segelmedaille für Gastgeber Großbritannien.

Nach Wilhelm startete als zweite Hoffnungsträgerin Moana Delle mit Medaillenchancen in das Finale der RS:X-Frauen. Doch wie Wilhelm ging auch bei Delle schon der Start daneben. Nachdem sie als letzte der zehn Finalistinnen die erste Wendmarke gerundet hatte, gelang noch eine Aufholjagd auf Rang sechs, doch am Ende ihrer Olympia-Premiere blieb Platz fünf.

Olympiasiegerin wurde die Spanierin Marina Alabau vor der Finnin Tuuli Petäjä und der Polin Zofia Noceti-Klepacka. Moana Delle blieb aber auch ohne Happy End der "Sonnenschein", der sie für die deutschen Segler im Olympia-Hafen war und haderte nicht mit Platz fünf. "Es ist schade, dass eine Mega-Ragatta heute so enden musste. Ich habe gemischte Gefühle, bin glücklich und traurig zugleich, hätte aber vor den Olympischen Spielen gar nicht für möglich gehalten, dass ich hier um eine Medaille kämpfen kann."

Die Surfer waren eine Woche lang die Aushängeschilder der DSV-Flotte in Weymouth, wo nach dem Finale der RS:X-Athleten Wehmut herrschte. 2016 soll ihre Disziplin nicht mehr olympisch sein und durch Kitesurfen ersetzt werden. Der Verband wehrt sich aber und lässt ein Londoner Gericht die Entscheidung überprüfen.

Sowohl Wilhelm als auch Moana Delle halten sich die Entscheidung über die Fortsetzung ihrer Karriere bis zu einer Klärung über die olympische Zukunft des Windsurfens offen, signalisierten aber Lust zum Weitermachen. Moana Delle sagte: "Mit dem Ende des Windsurfens bei Olympia endet für mich zunächst ein Lebensabschnitt. Käme es noch einmal zurück, dann wäre Rio bei Leichtwind natürlich wie für mich gemacht."