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Deutsche Einzelmeisterschaften über 120 Wurf Torsten Reiser holt Titel in seinem "Wohnzimmer"

06.06.2011, 04:42

Ravensburg (tza). Am Sonnabend holte sich Tors-ten Reiser vom SKV Rot-Weiß Zerbst in Ravensburg in überlegener Manier den Deutschen Meistertitel über 120 Wurf. In seinem "Wohnzimmer", Reiser kegelte über Jahre beim gastgebenden ESV Ravensburg und wohnt auch am Bodensee, war gegen seine auch international beachtlichen 656 Kegel, nur drei Kegel unter dem bestehenden Bahnrekord, kein Kraut gewachsen. Erst recht nicht, weil ein Großteil der deutschen Kegelelite bei den gleichzeitig stattfindenden 200-Wurf-Meisterschaften in München (Ergebnisse lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor) weilte.

Die Deutschen Einzelmeisterschaften über 120 Wurf standen in diesem Jahr erstmals im Terminplan der Sportkegler. Nachdem bei internationalen Turnieren bereits seit Jahren alle Wettkämpfe nur noch über die Distanz von 120 Wurf ausgetragen werden, ist Kegel-Deutschland bezüglich des neuen Spielsystems gespalten. Immerhin wurden in dieser Saison, wenn auch relativ kurzfristig, erstmals Deutsche Einzelmeisterschaften über die internationale Distanz ausgeschrieben.

Neben dem Lokal-Matador Michael Reiter "stand die Halle" natürlich auch hinter ihrem "verschollenen Sohn" Reiser. Der hatte kaum Probleme, insbesondere mit konstantem Räumerspiel (257), seine Gegenspieler aus weiteren neun Landesverbänden in die Schranken zu weisen. Einzig der für Sachsen startende Alexander Rudolf (618) überspielte noch die 600er Marke. Die Bronze-Medaille holte sich Armin Hoffmann (599, Bayern). Der Ravensburger Reiter enttäuschte auf Rang acht (548).

Der Deutsche Meister war über den Titel überaus glücklich: "Endlich einen Deutschen Einzeltitel, dieser hatte noch in der Titelsammlung gefehlt. Für mich persönlich ein kleiner Befreiungsschlag, da die Bundesliga-Saison nicht besonders rund lief. Der Erwartungsdruck war ziemlich groß. Schließlich waren meine Familie, viele Freunde und Bekannte auf der Bahn. Und die meisten davon hatten mich ja schon vor dem Wettkampf aufs Podest gehoben. Da war ich froh, dass ich diesen Druck in positive Energie umwandeln konnte. Ich kam sofort gut ins Spiel, war selber überrascht, wie gut alles klappte. Die Betreuung durch meinen Mentor aus Ravensburger Zeiten, Alois Zadravec, hat mir sehr geholfen. Auch er hat sich für mich gefreut".