Darts-WM Von Moltke: Olympia hat Leichtathletik „totgemacht“
Leichtathletik, Schwimmen und Turnen sind Kernelemente der Olympischen Spiele. Ein Darts-Boss hält sie im Sportalltag für nicht mehr relevant.
London - Darts-Funktionär Werner von Moltke sieht die olympischen Kernsportarten in der heutigen Sportlandschaft komplett entwertet. „Heute spielen Schwimmen, Turnen, Leichtathletik keine Rolle mehr. Es spielt alle vier Jahre eine Rolle - bei Olympia, das gebe ich schon zu. Aber Olympia hat diese Sportarten totgemacht“, sagte von Moltke der Deutschen Presse-Agentur vor Beginn der Darts-WM an diesem Freitag. Zwischen 15. Dezember und 3. Januar wird im Alexandra Palace in London ein neuer Weltmeister ermittelt.
Die Rolle, die unter anderem die Leichtathletik inzwischen spielt, hängt für den Geschäftsführer der PDC Europe auch eng mit der olympischen Bewegung zusammen. „Olympia hilft keiner einzigen Sportart, niemandem. Die klassischen olympischen Disziplinen heißen Turnen, Leichtathletik, Schwimmen. Diese Sportarten haben überhaupt keine Relevanz mehr. Frag irgendjemanden, wer deutscher Meister über 100 Meter ist? In meiner Jugend wusste das jeder“, sagte von Moltke. Das sei heute ganz anders.
Der 53-Jährige ist nicht nur Funktionär, sondern auch der Sohn des ehemaligen Leichtathleten Werner von Moltke. Der 2019 gestorbene Ex-Sportler war mehrere Male deutscher Meister sowie einmal Europameister im Zehnkampf.
Bei den deutschen Meisterschaften im Juli in Kassel hatten Yannick Wolf (LG Stadtwerke München) und Gina Lückenkemper vom SSC Berlin die Titel über 100 Meter gewonnen.