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Handball Weiterentwicklung im Vordergrund

Die erste Frauenmannschaft des HC Salzland blickt auf eine enttäuschende Saison in der Sachsen-Anhalt-Liga zurück.

Von Dennis Uhlemann 22.06.2018, 23:01

Staßfurt l Der sportliche Ehrgeiz verlangt es, dass ein Team nie schlechter abschneiden will als im Vorjahr. Nach dem dritten Platz in der Saison 2016/17 war deshalb auch beim HC Salzland aus der Sachsen-Anhalt-Liga klar: Das Team um Coach Pierre Altnau wollte auch in der abgelaufenen Saison oben mitspielen. Doch es kam alles ganz anders. Nach einer enttäuschenden Spielzeit konnte Salzland erst spät den Klassenerhalt sichern, landete auf dem drittletzten Platz. „Die Saison lief nicht so, wie wir es erwartet haben“, räumt auch Co-Trainerin Sylvia Breitenstein ein. „Die Zielsetzung war eine andere.“

Die Frage nach Ursachen ist dabei aber schnell beantwortet. Mit Juliane Schuldes, Mareike Fiedler, Victoria Göpel und Yvonne Sachse fielen vier absolute Stammspielerinnen mit Erfahrung aus der dritten Liga über mehrere Monate aus. Nicht alle gleichzeitig, aber immer wieder sind damit offensiv wie defensiv Säulen im Spiel des HCS weggebrochen. „Das war über die Saison einfach nicht zu kompensieren“, so Breitenstein. „Diese Ausfälle waren mit der jungen Mannschaft schwierig zu ersetzen über die gesamte Saison.“

Denn natürlich fehlte es den Salzländerinnen an Erfahrung. „Es gab viele knappe Ergebnisse und ärgerliche Niederlagen“, unterstreicht die Co-Trainerin. Zwar kassierte Salzland in den 22 Saisonspielen gleich 16 Niederlagen, eine richtige Schlappe war aber nicht dabei. „Wären manche Spiele nur ein oder zwei Minuten länger gegangen, hätten wir vielleicht mehr Punkte“, vermutet Breitenstein. Doch während diese Spekulationen hinfällig sind, steht doch zumindest fest, dass sich das junge Team dem drohenden Abstieg doch noch entgegen stemmte. „Wir haben Moral gezeigt und den Abstieg noch verhindert.“

Im Fokus standen zu dem Zeitpunkt schon ganz andere Ziele. „Wir haben im Verlauf der Saison andere Prioritäten gesetzt“, beschreibt es Breitenstein. Die Weiterentwicklung der Spielerinnen stand im Vordergrund. Und vor allem zwei Beispiele lassen den Verein da für die Zukunft hoffen. Jo-Ann Brunne hat „einen klaren Schritt nach vorn gemacht“. Das lässt sich nicht nur an ihren 124 Treffern festmachen. „Sie ist in Abwehr und Angriff stark und hat die Rolle einer Führungsspielerin eingenommen“, lobte Breitenstein. „Sie hat in wichtigen Spielen wichtige Tore erzielt.“

Ähnliches gilt für Stevie Mittwollen, die ebenfalls oftmals vorne weg ging. Auch in sehr jungen Jahren steuerte sie 111 Treffer zum Klassenerhalt des HCS bei. Diese beiden Rückraumspielerinnen werden auch entscheidend sein, wenn es in der kommenden Saison darum geht, die große Lücke von Yvonne Sachse zu schließen. Denn „Maus“ absolvierte ihre letzte Spielzeit beim HCS, unterstrich mit 117 Toren noch einmal ihre Wichtigkeit. „Es wird sehr schwer sein, sie zu ersetzen“, weiß Breitenstein. „Da ist die gesamte Mannschaft gefragt. Mit Teamgeist lässt sich sehr viel erreichen.

Und genau das bewiesen die Staßfurterinnen auch im HVSA-Pokal der abgelaufenen Saison. Denn der Einzug in das Endspiel und der zweite Platz war für Breitenstein „ein kleiner Lichtblick“. Vor allem Leistungen wie beim 28:23-Sieg im Halbfinale gegen TuS 1860 Magdeburg blieben positiv in Erinnerung. Nachdem es in der Liga schon zwei Niederlagen gegen die Magdeburgerinnen gab, war Salzland im Pokal erfolgreich. Dass im Pokalfinale in Hin- und Rückspiel dann zwei deutliche Niederlagen gegen den SV Oebisfelde folgten (23:36, 28:39), passt in das Gesamtbild der Saison. Der zehnte Platz in der Liga hat da in der Nachbetrachtung nur einen Vorteil: In der kommenden Saison wird es wieder deutlich leichter, besser abzuschneiden.