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Coronavirus-Krise Aus für dritten Volleyball-Bundesligisten

Die Volleyball-Bundesliga der Männer verliert ihren dritten Verein. Nach dem TV Rottenburg und den Eltmann Volleys endet das spannende deutsch-österreichische Projekt der Alpenvolleys. Die Liga plant für die kommende Saison mit zehn Teams.

Von Von Christian Kunz, dpa 15.04.2020, 14:00

Unterhaching (dpa) - Durch das Aus der Alpenvolleys Haching verliert die Volleyball-Bundesliga in kürzester Zeit bereits ihren dritten Verein.

Die Verantwortlichen des deutsch-österreichischen Ausnahmeprojekts, von dem sich die Liga viel Strahlkraft erhofft hatte, beantragen keine Lizenz für die Saison 2020/21. "Die Corona-Krise ist nicht der einzige Grund für das Ende, hat jedoch schlussendlich trotzdem den Ausschlag gegeben", sagte Alpenvolleys-Manager Hannes Kronthaler. Das sportlich erfolgreiche Unternehmung ist wirtschaftlich gescheitert.

Zuvor hatte der TV Rottenburg nach fast 20 Jahren in der Bundesliga wegen massiv wegbrechender Einnahmen aufgegeben, die Eltmann Volleys gingen pleite. "Das Aus von drei Teams trifft die 1. Bundesliga Männer natürlich hart", sagte Klaus-Peter Jung. Der Geschäftsführer der Volleyball-Bundesliga berichtete immerhin von "bislang positiven Signalen" von den anderen Standorten.

"Wir können Stand heute davon ausgehen, dass wir - einschließlich des Nachwuchsprojekts VCO Berlin, das turnusgemäß in die Liga zurückkehrt - mit zehn Mannschaften in die Saison 2020/21 starten werden, sollten sich die Corona-bedingten Einschränkungen nicht noch länger als erwartet hinziehen", sagte Jung. Die aktuelle Saison, in der zwölf Teams spielten, war wegen der Pandemie abgebrochen worden.

Das 2017 von Kronthaler initiierte Volleyball-Projekt mit den Standorten in Innsbruck und Unterhaching war ursprünglich erstmal nur für drei Jahre angelegt. Zuletzt erreichte das Team zweimal das Playoff-Halbfinale, bis zum Abbruch dieser Spielzeit war es Vierter. "Mit unseren dritten Plätzen waren wir sportlich höchst erfolgreich, auch wenn wir in dieser Saison noch mehr wollten", sagte Kronthaler.

Doch die wirtschaftlichen Ziele habe man nicht erreicht, räumte der Manager ein. "Seit Beginn der Alpenvolleys war es das Ziel, unser Budget um 30 Prozent auf zwei Millionen Euro zu steigen. Dies ist uns nicht gelungen, und aufgrund der Corona-Krise ist es unwahrscheinlich, dass wir unser bisheriges Budget halten können", sagte Kronthaler. "Unter diesen Rahmenbedingungen ist das Risiko zu groß und kann ich als verantwortungsvoller Unternehmer nicht eingehen."

Der TSV Unterhaching als Stammverein verzichtet auf die Möglichkeit, ohne den Partner aus Österreich eine Erstliga-Mannschaft zu stellen. "In der aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Situation ist es für den TSV Unterhaching nicht möglich, eine Mannschaft mit einem Etat für die 1. Bundesliga auszustatten", sagte Geschäftsführer Mihai Paduretu. Die Lizenz für die 2. Bundesliga werden die Hachinger weiter halten. Der TSV wird also in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga Süd antreten.

"Wir hoffen sehr, dass wir mit unserer jungen Mannschaft aus der 2. Bundesliga aufsteigen können, sobald sich die wirtschaftliche Lage wieder stabilisiert hat", sagte Paduretu.

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