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Hochsee-Regatta Vendée Globe: Herrmanns Silvesterruhe vor Kap Hoorn

Für Boris Herrmann läuft es bei seiner Vendée-Globe-Premiere weiter gut. Er liegt im Vorderfeld und will im letzten Drittel des Rennens angreifen. "Mein Boot ist zu hundert Prozent intakt", sagt er.

24.12.2020, 23:01
Boris Herrmann
Boris Herrmann Team-Malizia.com

Les Sables-d'Olonne (dpa) - Weltumsegler Boris Herrmann ist bereit für einen wichtigen Teil seiner Vendée-Globe-Premiere. Der 39 Jahre alte Hamburger lag zum Jahreswechsel auf Platz fünf und wird Kap Hoorn als das dritte und letzte auf der "Route der drei Kaps" in Kürze passieren.

"Ich rechne mit der Kap-Hoorn-Passage am 4. Januar, vermutlich bei 20, 25 Knoten Wind und in guten Segelbedingungen", sagte der Norddeutsche am Neujahrstag. Er hatte in der Silvesternacht einen Riss im Großsegel seiner "Seaexplorer - Yacht Club de Monaco" entdeckt, konnte den Schaden aber binnen 30 Minuten reparieren.

Die Spitzenreiter Yannick Bestaven ("Maître Coc IV") und Charlie Dalin ("Apivia") werden das Kap Hoorn schon am 2. Januar passieren. Die beiden Franzosen wird das berüchtigte Revier mit stürmischen Winden und bis zu acht Meter hohen Wellen extrem fordern, bevor die Bedingungen für die Verfolger sich etwas beruhigen sollten.

Die Silvesternacht wollte Herrmann "mit meinen europäischen Freunden verbringen", wie er in einem ZDF-Interview berichtete. Gemeint waren damit sowohl die um ihn herum segelnden französischen Gegner als auch Familie und Bekannte, die den Skipper mit Sprachnachrichten, guten Wünschen und Anfeuerungen ins neue Jahr begleiteten.

Auch in der Nacht zuvor war Herrmann als Techniker gefordert. Der Skipper musste den elektrischen Motor seiner Kielhydraulik austauschen, weil Wasser eingedrungen war in die Box. "Das war anstrengend, hat viele Stunden gedauert und hält hoffentlich, denn noch einen Ersatzmotor habe ich nicht."

Am Silvestermorgen war der erste deutsche Skipper in der Vendée-Globe-Historie zwar müde, aber bereit für die ungemütliche Drake-Passage zwischen Kap Hoorn und den Südlichen Shetlandinseln. Seine Kampfansage an die Konkurrenz: "Meine Idee war es immer, erst gut auf mein Boot aufzupassen und dann nach Kap Hoorn anzugreifen. Mein Boot ist zu hundert Prozent intakt", meinte Herrmann.

© dpa-infocom, dpa:201225-99-810218/5

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