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Ehemaliger Bundestrainer Weise für Neuanfang im Hockey-Verband und gegen Liga-Reform

27.02.2019, 10:57

Hamburg (dpa) - Markus Weise hat sich erneut für einen Neuanfang an der Spitze des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) ausgesprochen.

"Wir brauchen einen arbeitsfähigen Vorstand mit mehr als den aktuell drei Mitgliedern, der mehr Geld kostet, als bislang dafür vorgesehen ist. In dem Vorstand müssen stimmberechtigte Vertreter der Bundesliga und der Nationalteams sitzen, um auf Augenhöhe miteinander kommunizieren zu können. Dazu braucht man ein Präsidium, das als fähiger Aufsichtsrat fungiert", forderte der ehemalige Hockey-Bundestrainer in einem Interview mit dem "Hamburger Abendblatt".

Der seit November 2015 für die Akademie des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) tätige Ex-Coach und drei frühere Hockey-Bundestrainer hatten mit Blick auf den Bundestag Ende Mai in Grünstadt eine Neuaufstellung des DHB-Präsidiums und -Vorstandes gefordert. Der zwar nicht direkt angesprochene, aber wegen Machtfülle gemeinte Vize-Präsident Remo Laschet hat schon angekündigt, nicht zur Wiederwahl anzutreten.

Weise erwartet, dass der DHB die Probleme der Vereine künftig ernster nimmt und ist gegen die geplante Ausgliederung in einen eigenen Ligaverband. "Wenn die Vereine Vorrang vor den Nationalteams erhalten und selbst über die Abstellung der Auswahlspieler entscheiden können, schwächt das die Nationalteams", warnte der 56-Jährige, der drei Olympiasiege mit den DHB-Damen (2004) und -Herren (2008/2012) holte.

Er nennt das Beispiel Handball. "Die Bundesliga wird gern als beste Liga der Welt bezeichnet, aber die Nationalmannschaft hat dieses Niveau über viele Jahre nicht widergespiegelt. Das liegt vor allem daran, dass die Clubs zu wenig Rücksicht auf die Auswahl nehmen und die Liga kurz vor und nach großen Turnieren viel zu kurz pausiert."

Interview "Hamburger Abendblatt" (kostenpflichtig)