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Kinderkrankentage Wann Eltern eine Steuererklärung machen müssen

Eltern können aufgrund der Corona-Krise mehr Kinderkrankentage in Anspruch nehmen. Das Geld, das sie dafür bekommen, ist steuerfrei. Allerdings unterliegen die Leistungen dem Progressionsvorbehalt.

05.02.2021, 09:09
Andrea Warnecke
Andrea Warnecke dpa-tmn

Neustadt a.d. Weinstraße (dpa/tmn) - Ist das eigene Kind krank oder bleibt wegen der Corona-Pandemie-Maßnahmen zu Hause, erhalten Eltern bezahlte Kinderkrankentage. Dieses Kinderkrankengeld ersetzt in der Regel 90 Prozent des Nettogehalts.

Arbeitnehmer beantragen es bei ihrer Krankenkasse. Das gilt aber nur für Kinder, die unter 12 Jahre alt und gesetzlich mitversichert sind.

Grundsätzlich ist diese Leistung steuerfrei, erklärt der Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe (VLH). Allerdings zählt dieses Geld - genau wie das Elterngeld oder auch das Kurzarbeitergeld - zu den Lohnersatzleistungen. Und diese Leistungen unterliegen dem Progressionsvorbehalt, wodurch der persönliche Steuersatz steigt.

Das funktioniert so: Das Kinderkrankengeld wird am Ende des Jahres auf das Einkommen hinzugerechnet, um den Steuersatz zu ermitteln. Dadurch erhöht die ursprünglich steuerfreie Ersatzleistung den persönlichen Steuersatz, mit dem das restliche Einkommen versteuert wird. Obwohl die Lohnersatzleistung steuerfrei ist, können so doch mehr Steuern fällig werden.

Daher müssen Mütter oder Väter, die mehr als 410 Euro im Jahr am Lohnersatzleistungen erhalten, eine Steuererklärung abgeben. Die Summe des Kinderkrankengelds wird im Mantelbogen unter "Einkommensersatzleistungen" eingetragen.

Dazu sollten Betroffene von ihrer Krankenkasse eine "Bescheinigung für das Finanzamt" erhalten haben, worin die Höhe des Kinderkrankengelds vermerkt ist.

© dpa-infocom, dpa:210205-99-312465/2