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Chronologie Die Krankenhaus-Mordserie von Niels H.

28.08.2017, 15:38
Exhumierung auf dem Friedhof in Ganderkesee (Niedersachsen) im März 2015. Foto: Ingo Wagner
Exhumierung auf dem Friedhof in Ganderkesee (Niedersachsen) im März 2015. Foto: Ingo Wagner dpa

Oldenburg (dpa) - Ermittler legen dem Ex-Krankenpfleger Niels H. eine ganze Mordserie zu Last. Wegen sechs Taten ist er bereits verurteilt worden. Das ganze Ausmaß seiner Verbrechen zeigte sich jedoch erst nach und nach. Eine Chronologie der Ereignisse:

1999-2002: Niels H. arbeitet im Klinikum Oldenburg.

2003-2005: Der Pfleger arbeitet auf der Intensivstation im Klinikum Delmenhorst.

Juni 2005: Eine Krankenschwester ertappt den Mann im Klinikum Delmenhorst auf frischer Tat, als er einem Patienten ein Mittel verabreichen will, das dieser gar nicht bekommen soll.

2006: Das Landgericht Oldenburg verurteilt Niels H. wegen versuchten Totschlags zu fünf Jahren Haft. Der Bundesgerichtshof kippt das Urteil.

Juni 2008: Im Revisionsprozess verurteilt das Landgericht Oldenburg den Mann zu siebeneinhalb Jahren Haft wegen Mordversuchs.

Januar 2014: Die Staatsanwaltschaft erhebt erneut Anklage gegen den Mann, der Prozess beginnt im September.

November 2014: Eine Sonderkommission der Polizei ermittelt. Sie geht inzwischen mehr als 200 Verdachtsfällen nach.

Januar 2015: Niels H. gesteht vor Gericht etwa 90 Taten. Bis zu 30 Patienten sollen gestorben sein.

Februar 2015: Das Landgericht Oldenburg verurteilt Niels H. wegen zweifachen Mordes, zweifachen Mordversuchs und gefährlicher Körperverletzung an Patienten in Delmenhorst zu lebenslanger Haft.

Juni 2016: Die Ermittler geben bekannt, dass Niels H. für mindestens 33 Todesfälle am Klinikum Delmenhorst verantwortlich ist. Niels H. habe gestanden, auch am Klinikum Oldenburg Patienten getötet zu haben.

August 2017: Niels H. hat nach neuen Angaben der Ermittler 84 weitere Menschen auf dem Gewissen. Die Zahl der Todesfälle liege vermutlich sogar weit höher; viele Patienten seien jedoch eingeäschert worden und können nicht mehr untersucht werden. Die Sonderkommission soll Ende des Monats aufgelöst werden.