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Schlossfestspiele Auf „Martha“ folgt „Der Freischütz“

3200 Besucher haben die Wernigeröder Schlossfestspiele genossen. Die Oper für 2016 steht auch schon fest.

Von Ivonne Sielaff 23.09.2015, 01:01

Wernigerode l Die Neuigkeit zuerst: Die Oper „Der Freischütz“ wird im Mittelpunkt der Wernigeröder Schlossfestspiele 2016 stehen. Und Organisator Christian Fitzner verrät auch, warum er das Werk von Carl Maria von Weber ausgewählt hat. „Die Oper ist populär, lustig und dramatisch“, so der Chef des Philharmonischen Kammerorchesters. „Der Freischütz“ sei eine deutsche Oper und deshalb auch leichter zu singen und zu verstehen. Zwar habe er daneben „Bajazzo“ von Ruggero Leoncavallo im Visier gehabt, sich dann aber dagegen entschieden. „Auch eine tolle Oper, aber eben in italienischer Sprache.“ Der Regisseur steht auch schon fest und ist in Wernigerode kein unbekannter. Maximilian Ponader führte bereits bereits 2013 bei „Don Giovanni“ Regie. In diesem Jahr bereicherte er die Schlossfestspiele mit dem Familienprogramm „Der Goldene Vogel“. Die Termine für das Vorsingen sind ebenfalls schon festgelegt – 13. bis 15. November.

„So früh haben wir noch nie mit den konkreten Planungen angefangen“, sagt Christian Fitzner. Grund dafür sei, noch eher den Kartenvorverkauf für die kommende Festspielsaison zu starten, um die vergangene zu toppen.

„Es war ein gutes Saison“, blickt Christian Fitzner zurück. Etwa 3200 Musikinteressierte besuchten die verschiedenen Veranstaltungen. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 waren es 3116 Besucher. „Das ist eine Auslastung von über 90 Prozent.“ Bis auf das Eröffnungskonzert fanden alle Veranstaltungen wie geplant auf dem Schloss statt. „Wir hatten in diesem Jahr wirklich Glück mit dem Wetter. Es hat immer gepasst.“ Besonders beliebt seien die Wandelkonzerte gewesen. „Die Tickets waren schon im Vorverkauf ausverkauft.“ Auch die First Night, das Jazzkonzert und das Abschlusskonzert seien gut besucht gewesen. „Die Kindervorstellungen liefen leider nicht so gut“, so Fitzner. Nur 35 Prozent der Tickets wurden verkauft. „Die Vorstellungen lagen alle in den Ferien, wenn viele Familien im Urlaub sind.“

Die Oper „Martha“ sei sehr gut gelaufen. Und das obwohl die Premiere und die erste Vorstellung nicht ausverkauft waren. „Die Resonanz von Kritikern und Publium war super. Das geht kaum besser“, so Fitzner. Manch einer habe sogar zwei Aufführungen besucht. Mit der Oper von Friedrich von Flotow ist Fitzner bewusst ein Risiko eingegangen. „‚Martha‘ ist nicht populär, aber war es einmal. Warum also nicht wieder?“ Die Musik sei traumhaft und schön zu spielen. Die Reaktionen der Zuschauer haben ihn in seiner Entscheidung bestätigt, so der Orchesterleiter. Auch Inszenierung, Bühnenbild und Kostüme seien beim Publikum gut angekommen. „Sogar unser Werbung war begehrt. Zweimal haben mir Langfinger die Magnettafel mit dem roten Rosenkopf vom Auto gepflückt. Aber das ist ein gutes Zeichen.“

Einziger Wermutstropfen: Bei der Nachmittagsvorstellung im Marstall blieben fast zwei Drittel der Plätze leer. „Das ist schade“, sagt Fitzner. Dennoch möchte er auf diese Vorstellung auch 2016 nicht verzichten. „Es ist ein Angebot speziell für Senioren und für Menschen, denen der Weg zum Schloss zu beschwerlich und die Aufführungen am Abend zu spät sind.“ Man müsse künftig überlegen, wie man diese Auführung im Vorfeld besser bewirbt. Das gelte auch für das Familienprogramm. „Da die Ferien nächstes Jahr sehr früh sind, finden die Kinderaufführungen während der Schulzeit statt. Wir werden an die Grundschulen und die Tagesstätten herantreten, um für die Vorstellungen zu werben.“

Noch in den Sternen steht, ob die Ticketpreise in der kommenden Saison gesenkt werden. Sie seien zu teuer, war in der Vergangenheit oft kritisiert worden. „Dazu kann ich noch nichts sagen“, so Christian Fitzner. Das müsse er mit den Sponsoren diskutieren. „Aber: Jeder nicht verkaufte Platz ist ein Verlust.“