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Blamage für Eishockey-Auswahl im WM-Test - 0:8 gegen Schweden

20.04.2013, 16:13

Krefeld - Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat sich 13 Tage vor dem WM-Auftakt bis auf die Knochen blamiert. Die Mannschaft von Trainer Pat Cortina kassierte am Samstag gegen den achtmaligen Weltmeister Schweden in Krefeld eine 0:8 (0:6, 0:2, 0:0)-Niederlage.

Die deutschen Eishockey-Cracks lieferten einmal mehr ein erschreckendes Bild ab. In einem für die "Tre Kronors" besseren Trainingsspiel leistete sich die deutsche Mannschaft anfängerhafte Fehler, was nach der fünften Niederlage im fünften Härtetest für die Weltmeisterschaft in Finnland und Schweden Schlimmstes befürchten lässt.

"Es war bedenklich, dass wir nach dem 0:2 fast schon aufgehört haben zu spielen. So wird es auf internationalem Niveau schwierig. Wir haben zwar gesagt, dass das Ergebnis nicht wichtig ist, aber diese Lücke war doch sehr groß", sagte Cortina. Christoph Ullmann zeigte sich im Anschluss selbstkritisch: "Das Ergebnis ist nicht akzeptabel, auch nicht die Art und Weise, wie wir das Spiel begonnen haben."

Am Sonntag kommt es in Frankfurt/Main zum erneuten Duell mit den Skandinaviern, die die deutsche Mannschaft regelrecht vorführten. Bleibt für Cortina nur zu hoffen, dass mit den noch dazukommenden Spielern der beiden DEL-Finalisten Eisbären Berlin und Kölner Haie das Niveau im Team noch deutlich ansteigt. "Das war hoffentlich nicht das Team, das zur WM fährt", ergänzte Cortina, der noch bis zu zehn Kandidaten für den WM-Kader hat. Viel Zeit bleibt aber nicht mehr, am nächsten Wochenende (26./27. April) findet mit zwei Spielen in der Schweiz bereits die WM-Generalprobe statt.

Jonas Andersson (5. Minute), Fredrik Pettersson (12.), Tobias Viklund und Jonas Ahnelöv (beide 15.) sowie der Düsseldorfer Calle Ridderwall (16.) und Pär Arlbrant (20.) bescherten der deutschen Mannschaft mit ihren Toren vor gut 6000 Zuschauern im Krefelder Königspalast bereits im ersten Drittel eine Blamage. Im weiteren Spielverlauf trafen dann noch Dick Axelsson (21.) und Simon Hjalmarsson (36.). Eine ähnliche Pleite hatte es für die DEB-Auswahl, die im Februar bereits die Olympia-Qualifikation verpasst hatte, letztmals beim WM-Debakel im vergangenen Jahr mit dem 4:12 gegen Norwegen gegeben.

Im Duell mit den Schweden nahm die Niederlage gar historische Dimensionen an. Die 81. Niederlage im 94. Vergleich mit dem WM-Mitfavoriten war zugleich die höchste seit dem 29. August 1984 (0:8). In dieser Verfassung ist Deutschland bei der WM ein ernsthafter Abstiegskandidat.

Mit den Händen in der Hosentasche sah sich Cortina das Debakel von der Bande aus an. Symptomatisch war bereits der erste schwedische Treffer, der bei einer deutschen Überzahl fiel. Im weiteren Verlauf wurde die Unsicherheit in der deutschen Mannschaft immer größer, während von den Rängen viele Pfiffe sowie Hohn und Spott zu hören war. Auch "Cortina raus"-Rufe schallten durch die Halle.

Zum zweiten Drittel löste der Münchner Jochen Reimer seinen entnervten Kollegen Dennis Endras im Tor ab, doch es dauerte nur 29 Sekunden, da musste auch Reimer erstmals den Puck aus dem Netz fischen. Und auch in der Folgezeit ging es nur in Richtung deutsches Tor. Kampfgeist ließ dagegen beim DEB-Team nur einmal Marcel Müller aufblitzen, als er sich mit Viklund eine handfeste Schlägerei lieferte. Dass es nicht gar eine zweistellige Niederlage wurde, lag in erster Linie an den schwächer werdenden Schweden und an Reimer, der einige Großchancen entschärfte.