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Kindergärten Elternräte reichen Mängelliste ein

Die Eltern sind unzufrieden, dass auf die Geräte für Kita-Spielplätze so lange gewartet werden muss und auch andere Mängel bestehen.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 13.10.2016, 15:20

Wust/Klietz/Schönhausen l Auch wenn die Verbandsgemeinde als Träger der Kindertagesstätten schon einiges in die Einrichtungen im Elbe-Havel-Land investiert hat, so ist doch noch viel zu tun. Eltern kreiden an, dass es bei Dringlichem nicht schnell genug voran geht.

In einem Schreiben an Verbandsbürgermeister Bernd Witt äußert die Kreiselternvertreterin des Elbe-Havel-Landes, Nicole Kieschke aus Wust, Unmut über den Umgang mit den Problemen der Kitas in der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land. Nachdem sie sich wiederholt auf Sitzungen des Verbandsrates und des Sozialausschusses geäußert hat, fand Ende September ein Treffen der Gemeindeelternvertreter in der Verwaltung in Schönhausen statt. „Auch hier haben wir leider wieder keine Antworten zum Stand der Dinge bekommen und wir wurden wieder nur vertröstet.“

Kritisiert wird in dem Brief von den Elternvertretern, dass Probleme nur sehr langsam bearbeitet werden. „Die Eltern haben die Erwartung, dass ihre Kinder in Einrichtungen gebracht werden, deren Betreiber an dem Wohl und dem Schutz der Kinder interessiert ist. Dafür bezahlen sie einen monatlichen Beitrag, der deutlich über dem Durchschnitt anderer Kindertagesstätten im Land Sachsen-Anhalt liegt. Bei der geplanten Beitragserhöhung 2016 haben wir einer leichten Erhöhung der Beiträge zugestimmt, wenn der Standard in verschiedenen Einrichtungen wiederhergestellt wird. Die Beitragserhöhung wurde temporär auf Eis gelegt, bis die Zuwendungen des Landes definiert sind. Das ändert jedoch nichts an unserer Forderung, dass Kitas in der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land mindestens dem Standard entsprechen müssen. Leider erfüllen dies nicht alle Einrichtungen.“

Eine entsprechende Mängelliste ist dem Schreiben beigefügt. Darin aufgeführt sind nicht nur fehlende Geräte auf den Spielplätzen in Wust und Klietz, sondern auch andere Schwachpunkte, die teilweise sogar eine Gefahr für die Kinder darstellen. Es sind Punkte, die aus Sicht der Eltern als Selbstläufer zwischen Kita-Leitung und Verbandsgemeinde gelöst werden müssten. „Doch die letzten Monate zeigen, dass es nur wenige Themen gibt, die auf dem normalen Dienstweg geklärt werden. Erst durch Unterstützung und Druck der Eltern werden die Themen überhaupt bearbeitet – leider mit mäßigem Erfolg.“ Rückmeldungen gebe es nur nach mehrmaligen Aufforderungen und die Aussagen der zuständigen Amtsmitarbeiter zu ein und demselben Thema unterscheiden sich von „wird umgesetzt“ bis „auf Eis gelegt“. Nicole Kieschke: „Fragt man gezielt nach Umsetzungszeiten und Kosten, erhält man nur allgemeine Aussagen. Das Vertrauen in die Verwaltung hat stark gelitten.“

Bernd Witt erklärt gegenüber der Volksstimme, dass für die beiden benötigten Spielgeräte für Wust und Klietz Angebote vorliegen, „sobald die Stark-V-Fördermittel genehmigt sind, worauf ich stündlich warte, lösen wir die Bestellung aus“. Man könne auf die in Aussicht gestellten Fördermittel nicht verzichten, auch wenn es natürlich für die Kinder schöner gewesen wäre, bereits im Sommer neue Klettereinheiten aufzustellen. Ihm sei der Investitionsstau, der ohne den Neubau des Schönhauser Kindergartens (hier gibt es immer noch nichts Neues inpuncto Zusage der Stark-III-Fördermittel, die Ausschreibung der Planungsleistungen ist auch noch nicht raus) 1,2 Millionen Euro beträgt, bewusst. „Aber wir haben mit 100 000 Euro in Wust und 80 000 Euro in Sandau auch schon große Summen investiert. Wir werden diese von den Eltern eingereichte Liste auch abarbeiten, aber das geht in Anbetracht der Finanzlage leider nur nach und nach.“ Dass die Kommunikation als schlecht bezeichnet wird, kann Bernd Witt nicht nachvollziehen. Und mit den Leitern aller Kindertagesstätten finden regelmäßig Zusammenkünfte im Amt statt, wo alle Probleme und Anliegen besprochen werden.