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Gedenken und Forderung nach Klärung zum Tod von Asylbewerber

07.01.2014, 05:41

Dessau-Roßlau - Mit stillem Gedenken und der Forderung nach restloser Aufklärung seines Todes ist am Dienstag in Dessau-Roßlau an den Asylbewerber Oury Jalloh erinnert worden. Menschen legten am Eingang des Polizeireviers Blumen nieder und stellten vor dem Bild des Mannes aus Sierra Leone Kerzen auf. Jalloh war auf den Tag genau vor neun Jahren in dem Gebäude bei einem Brand in einer Gewahrsamszelle ums Leben gekommen - an Händen und Füßen gefesselt. Die Todesumstände sind trotz langer Gerichtsverfahren an zwei Landgerichten bis heute nicht restlos geklärt. Die Ermittler gingen davon aus, dass Jalloh das Feuer selbst gelegt hat.

Für den Nachmittag hat eine Initiative zu einer Demonstration durch die Dessauer Innenstadt aufgerufen. Die Polizei rechnet mit rund 300 Teilnehmern. Der Leiter des Dessauer multikulturellen Zentrums, Razak Minhel, sagte, er wünsche sich, dass 2014 endlich die Umstände des traurigen Ereignisses vom 7. Januar 2005 geklärt würden. Dass dies nach so langer Zeit noch nicht geschehen sei, belaste das Verhältnis und den Dialog zwischen Migranten und Einwohnern der Stadt.

Oberbürgermeister Klemens Koschig (parteilos) sagte, er wünsche sich ein gerechtes Urteil für alle Beteiligten. Die Bundesanwaltschaft prüft derzeit laut Staatsanwaltschaft Dessau eine Anzeige der Gedenk-Initiative zum Fall Jalloh. Eine Entscheidung dazu sei noch nicht absehbar.