1. Startseite
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Hinter Bauchschmerzen bei Kindern steht oft Angst

Hinter Bauchschmerzen bei Kindern steht oft Angst

05.09.2012, 09:36

Köln - Mama, mein Bauch tut so weh - hinter dieser Aussage steckt nicht immer ein organisches Problem. Bei den Kleinen kann Unwohlsein auch durch psychischen Druck ausgelöst werden.

Fast ein Viertel der Kinder leidet wiederholt unter Bauchschmerzen. Bei einem Großteil der kleinen Patienten liegt allerdings keine organische Ursache vor. "Oft sind Stress oder Angst der Auslöser", erklärt Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln. "Bauchschmerzen, die in Zusammenhang mit Schulproblemen stehen, können beispielsweise über das Wochenende wieder verschwinden." Solche Beschwerden werden als funktionelle Bauchschmerzen bezeichnet.

"Klagen kleine Kinder öfter über Bauchschmerzen, sollten Eltern notieren, wann diese auftreten, und ihr Kind fragen, an welcher Stelle es besonders unangenehm ist", rät Fegeler. "Diese Beobachtungen können dem Kinder- und Jugendarzt bei der Ermittlung der Ursache helfen." Der Bereich um den Nabel ist dicht mit Nerven und Blutgefäßen durchzogen. Fühlt sich ein Kind frustriert oder ist es besorgt, können sich die Muskeln dort zusammenziehen und Unwohlsein im Nabelbereich verursachen.

Schmerzen im Ober- oder Unterbauch, Durchfall und Fieber weisen Fegeler zufolge dagegen auf eine Krankheit hin. Wenn ein Kind aufgrund von Bauchschmerzen sein Spiel unterbricht oder in der Nacht aufwacht, könne das auch für organische Ursachen sprechen. Grundsätzlich sollten Kinder mit wiederholten Bauchschmerzattacken immer dem Kinder- und Jugendarzt vorgestellt werden.

Lässt sich keine organische Ursache feststellen, dürfen Eltern aber nicht vergessen, dass Kinder funktionelle Bauchschmerzen wirklich erleben. Sie sollten ihm Aufmerksamkeit schenken, zum Beispiel mit ihm Entspannungsübungen probieren oder es sich eventuell hinlegen lassen, bis die Schmerzen vergehen, empfiehlt Fegeler.