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1. FC Magdeburg versinkt im Mittelmaß Rehboldt: "Habe auch noch keine Erklärung dafür, was passiert ist"

19.02.2010, 05:21

Z: Magdeburg ZS: MD PZ: Magdeburg PZS: MD Prio: höchste Priorität IssueDate: 18.02.2010 23:00:00
Eine solche Gelegenheit kommt so schnell nicht wieder: Da fallen bis auf die Spiele des 1. FC Magdeburg gleich zweimal alle Partien in der Fußball-Regionalliga aus, doch die große Chance, Tabellenkosmetik zu betreiben und den Abstand zur Spitze deutlich zu verringern, wird kläglich vertan.

Magdeburg. War das 1:1 daheim gegen Türkiyemspor schon peinlich genug, so reichte es drei Tage später am Mittwochabend bei Hansa Rostock II (0:1) nicht einmal zu einem Punkt. Die stark abstiegsgefährdeten Ostseestädter hatten sich zwar mit zahlreichen Profis verstärkt, doch diese "Wettbewerbsverzerrung" als Entschuldigung für den abermals enttäuschenden Auftritt anzuführen, wäre sicher zu einfach gewesen. Kapitän Vujanovic: "Das soll kein Alibi für uns sein, wenngleich ich glaube, dass bei Hansa gleich sieben Spieler von ,oben‘ dabei waren." Trainer Steffen Baumgart konstatierte zwar eine "kleine Leistungssteigerung gegenüber Türki-yemspor, aber das reichte eben nicht".

Rätselhaft bleibt vor allem die Tatsache, dass die Mannschaft wieder in ihren alten Trott zu verfallen scheint, der da heißt: Erst hinten quer und dann irgendwann den langen Ball nach vorn spielen. Dass es die Blau-Weißen besser können, hatten sie schon mehrfach in der Hinrunde – siehe das starke 3:1 über den VfL Wolfsburg II – unter Beweis gestellt und auch in der Winter-Vorbereitung ordentliche Spiele abgeliefert.

Was vor der Geisterkulisse von 588 Zuschauern in der knapp 30 000 Besucher fassenden DKB-Arena noch auffiel (übrigens nicht zum ersten Mal): Der zweite Anzug des FCM passt nicht. Wenn Stammkräfte wie Bankert, Fuchs, Bauer oder auch Wolf wie jetzt in Rostock ausfallen, kann der Club diese Schwächung nicht kompensieren. Und Präsident Rehboldt ließ gestern schon einmal durchblicken: "Daran wird sich bei uns auch im nächsten Jahr nichts ändern, weil der finanzielle Rahmen begrenzt ist."

Es ist zu vermuten, dass der Verein in absehbarer Zeit die Gürtel sogar noch enger schnallen muss. "Wir haben in der Winterpause Vorkehrungen getroffen, alle Szenarien abzu- decken, so dass wir auch nicht in den unkontrollierten Bereich geraten können." Auf die Frage, wie diese Vorkehrungen denn konkret aussehen, antwortete der Club-Chef: "Mit Hilfe unserer Sponsoren." Allerdings weiß Rehboldt natürlich auch, dass diesbezüglich irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht ist – vor allem dann, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt.

Mittlerweile dürften nur noch unverbesserliche Optimisten daran glauben, dass die Elbestädter noch ernsthaft in den Kampf um den Aufstieg eingreifen können.

In der Vorsaison hatte der Verein noch den Versuch unternommen, den Akteuren die Gehälter zu kürzen und sich damit jede Menge Ärger eingehandelt. Ähnliche Schritte schloss Rehboldt jetzt aus: "Wir wollen unseren Ruf bei potenziellen Neuzugängen nicht verspielen."

Was aber kann nach dem Rückrunden-Fehlstart überhaupt getan werden? Das wusste auch Rehboldt gestern noch nicht: "Ich habe auch noch keine Erklärung dafür, was in den letzten Tagen passiert ist. Wir werden die Situation jetzt genau analysieren, wissen natürlich, dass auch der Trainer infrage gestellt wird ..."

Vujanovic blickte indes schon wieder nach vorn: "Ein Punkt aus zwei Spielen ist natürlich Sch ... Aber die Mannschaft hält zusammen, fällt nicht etwa auseinander. Was wir jetzt brauchen, ist am kommenden Dienstag ein Heimsieg gegen Plauen. Egal, wie der zustande kommt."

Gut möglich, dass der gerade verpflichtete Neuzugang Hendrik Großöhmichen dann bereits sein erstes Spiel für den FCM bestreitet.Meinung