Schalke-Manager Heldt plädiert für Videobeweis
Gelsenkirchen - Schalke-Manager Horst Heldt plädiert für den schnellen Videobeweis im Fußball.
"Ich gratuliere Dortmund zum Vordringen ins Halbfinale. Dass zwei deutsche Mannschaften so weit gekommen sind, ist sehr gut für den deutschen Fußball und unterstreicht den gestiegenen Stellenwert der Bundesliga in Europa", sagte Heldt in Gelsenkirchen, "aber solche Fehlentscheidungen dürfen auf diesem Niveau nicht passieren."
Der Schalker Sportvorstand machte sich nach dem umstrittenen 3:2-Siegtor von Borussia Dortmund in der Nachspielzeit des Viertelfinal-Rückspiels der Champions League gegen den FC Malaga für die Einführung technischer Hilfsmittel stark. Der entscheidende Treffer fiel nach einer Abseitsstellung. "Der Fußball hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt, das Spiel ist viel schneller geworden, und gerade in letzter Zeit haben sich derlei strittige Entscheidungen gehäuft", meinte Heldt.
"Aber anstatt Hilfsmittel anzuwenden oder zumindest zu testen, wird stets damit argumentiert, dass diese den Charakter des Fußballs verändern würden", äußerte Heldt weiter. "Dann erklären Sie mal einem Spieler von Malaga, der höchstwahrscheinlich nicht mehr die Möglichkeit haben wird, ein Halbfinale in der Champions League zu erleben, dass das gegebene Tor zum 3:2 eine Tatsachenentscheidung war."
Nachdem die FIFA beim Confederations Cup (15. bis 30. Juni) in Brasilien die Torlinientechnik GoalControl einsetzen will, fordert Heldt, weitere elektronische Hilfsmittel zu nutzen. "Ob ein Ball kurz hinter der Linie ist oder nicht, kommt vielleicht alle 50 Spiele mal vor. Aber Abseitsentscheidungen oder andere strittige Szenen hast du in jedem Spiel. Da verstehe ich nicht, dass in anderen Sportarten wie Eishockey oder American Football selbstverständlich derlei Technik angewandt wird, aber im Fußball nicht."
In Managertagungen oder Besprechungen der Deutschen Fußball Liga (DFL) werde das Thema zwar immer wieder mal diskutiert, aber laut Heldt gebe es "keine Einigkeit". Er selbst habe zwar kein Patentrezept, wie etwa ein Videobeweis während eines Spiels einzusetzen sei, "aber vielleicht wäre einmal pro Halbzeit und pro Mannschaft denkbar. Im Eishockey funktioniert das ohne Probleme".