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Toter Flussarm im Biosphärenreservat Mittelelbe wird wiederbelebt

27.08.2013, 14:55

Oranienbaum - Zum Schutz der Artenvielfalt wird im Bioshärenreservat Mittelelbe bei Klieken (Wittenberg) ein toter Flussarm wiederbelebt. "Das Gebiet ist ja durch die Flussbegradigung von der strömenden Elbe abgeschnitten und würde ohne den Eingriff des Menschen unwiederbringlich verlanden", sagte der Leiter des Projektes "Alte Elbe Klieken", Bernd Eichhorn, am Dienstag zum Start des Vorhabens.

Solche abgeschnittenen Flussarme, Altwasser genannt, sind wertvolle Ökosysteme und Lebensräume für zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Das Altwasser bei Klieken wird bis 2015 auf rund 100 Metern Länge bis auf drei Meter Tiefe entschlammt und renaturiert. Mit Hilfe eines Saugbaggers werde der Schlamm über ein Rohrsystem in ein etwa 300 Meter entferntes Absetzbecken gespült. "Damit entsteht auf etwa zwei Hektar neues Oberflächenwasser", sagte Eichhorn. Zudem würden kleine Inseln angelegt.

Das Gebiet ist Lebensraum für 269 Vogelarten, davon brüten 141 auch hier - beispielsweise Kranich, Schilfrohrsänger und Eisvogel. Aber auch Amphibien wie Rotbauchunke und Laubfrosch leben am Alten Elbewasser. Zudem ist das Areal bekannt für die Wassernuss, auch Wasserkastanie genannt. Für den Menschen bedeute der Erhalt dieses Gewässers, dass der Grundwasserspiegel nicht stark schwankt. Im Sommer diene das Reservoir als Wasserspender. Mit der Entschlammung sei für einen besseren Hochwasserschutz auch eine Deichrückverlegung geplant.