Bilanz vor der Kommunalwahl Dauerbrenner – wie Ortschaftsräte an Problemen dranbleiben
Ortschaftsräte haben nach fünf Jahren manchmal noch die Themen auf dem Zettel, mit denen sie ihre Orte voranbringen wollten. Manches gilt aber auch als abgehakt.

Hohenerxleben/Rathmannsdorf – Steht eine Wahl an, wird ordentlich die Werbetrommel gerührt. Und natürlich darf auch Bilanz gezogen werden. Was ist erledigt? Was stand zu Beginn der zu Ende gehenden Wahlperiode auf dem Programm beziehungsweise auf dem Wunschzettel, mit denen die Gewählten in die Vertretungen einzogen? Im Fall der Ortschaftsräte sind immerhin fünf Jahre vergangen.
Da gibt es Dauerbrenner, für die scheinbar keine Lösung zu finden sein soll. Da gibt es aber auch Lichtblicke, über die sich die Dranbleiber dann besonders freuen.
Zustände von Straßen und der Friedhofsmauer immer wieder Thema
In Hohenerxleben steht seit vielen Jahren der Zustand der Fabrikstraße ganz oben auf der Liste. Immer wieder ist die Friedhofsmauer Thema bei den Ortschaftsratssitzungen. Auch die Feuerwehr beispielsweise hätte Sanierungsbedarf an ihrem Gebäude.
Erst bei der jüngsten Einwohnerfragestunde wollte Ingrid Plan wissen, wann es mit der „anderen Seite weitergeht“. Die Hohenerxleberin hatte zuvor gelobt, dass die Friedhofsmauer „wunderbar zurecht gemacht wurde“. Hierzu kam von Anja-Susann Leidenroth als Vertreterin der Stadtverwaltung die Antwort, dass die Fördermittel dafür bis zum Jahresende beantragt werden, die Umsetzung im Herbst 2025 erfolgen soll. „Das wurde 2022 schon versprochen“, bemerkte Ortsbürgermeister Siegfried Klein (CDU) dazu, „Aber wenn das so ist, ist’s okay.“
Als Klein den Ortschaftsräten die vom Staßfurter Bürgermeister unterschriebenen Ehrenurkunden „als Dank für ihre ehrenamtliche Tätigkeit“ in den vergangenen fünf Jahren überreicht, richtet Ilona Franke (Einzelbewerberin) ihre persönlichen Wünsche an die anwesenden Kandidaten der nun am Sonntag auch bevorstehenden Ortschaftsratswahl: „Habt Ausdauer. Fragt viel – im Interesse des Ortes!“
Franke kandidiert nach 30 Jahren, in denen sie dem Ortschaftsrat beziehungsweise Gemeinderat angehörte, nicht wieder. Ihr Amtskollege Helmut Müller (Linke) war sogar schon 40 Jahre ununterbrochen „Volksvertreter“ in Hohenerxleben – und will es tatsächlich auch bleiben.
Ilona Franke drückte noch ihre Freude aus, dass es doch genügend Kandidaten gibt und wünschte ihnen, dass sie auch gewählt werden.
Die Bilanz der hiesigen Ortschaftsräte für die vergangenen fünf Jahre kann sich durchaus sehen lassen. „Wir wollten eine Sirene, die haben wir“, beginnt Ortsbürgermeister Klaus-Jörg Engel (Linke). Die Rathmannsdorfer Kameraden brauchten ein neues Feuerwehrgerätehaus. Auch damit ist man im Liethedorf auf bestem Weg.
Ortsbürgermeister: Wir wollten eine Sirene, die haben wir.
Ein schier unlösbarer Dauerbrenner hier ist derweil der Radweg entlang der Kreisstraße nach Güsten. Zu diesem Thema brachte Engel Neuigkeiten mit: „Der Radweg entspricht laut Salzlandkreis nicht den Normen und werde deshalb auch nicht mehr vom Kreiswirtschaftsbetrieb gepflegt.“ Das übernehme künftig aber die BQI, so Engel, der dennoch die Hoffnung nicht aufgeben will. „Vielleicht findet der Landkreis ja doch noch eine Lösung, den Radweg zu sanieren, eventuell, wenn ein passendes Förderprogramm gefunden wurde.“
Dranbleiben ist wichtig
Man könnte ja auch eine Radfahr-Initiative gründen wie in Förderstedt, die irgendwann zum Erfolg geführt hat. Wichtig sei jedenfalls, dranzubleiben, erklärt er nach der Sitzung.

Mit dem schnellen Internet habe es schließlich auch geklappt. „Das kann als abgehakt betrachtet werden.“ Der Rathmannsdorfer Ortsbürgermeister kennt natürlich auch noch einige Sorgenkinder und nennt dazu die Grünflächenpflege. Daran müsse man den Stadtpflegebetrieb zwar immer mal wieder erinnern. „Im Großen und Ganzen klappt es aber. Was wir an die Verwaltung durchgeben, wird auch repariert“, sagt Klaus-Jörg Engel.
Engel: Miteinander reden ist einfach ganz wichtig
Manches geht schneller, andere Dinge benötigen eben etwas länger, wie beispielsweise nach einem Unfall die Reparatur des Geländers an der Hauptverkehrsstraße.
Der Ortsbürgermeister meint noch: „Man sollte eben nicht nur in den luftleeren Raum reden, sondern mit den zuständigen Verantwortlichen sprechen. Miteinander reden ist einfach ganz wichtig.“