1. Startseite
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. „Aufpassen, dass es nicht zu viel wird“

Wie geht es Ihnen? „Aufpassen, dass es nicht zu viel wird“

Allrounder Jesko Döring aus Magdeburg hat zahlreiche Standbeine, die ihm in der Krise helfen

20.07.2020, 23:01

Magdeburg l Die Volksstimme fragt Betroffene, wie sich die Corona-Krise auf ihre Arbeit auswirkt. Das Gespräch führte Leonie Dreier.

Volksstimme: Wie geht es Ihnen?

Jesko Döring: Gesundheitlich geht es mir sehr gut und wirtschaft gut. Ich kann nicht klagen.

Wie verdienen Sie Ihr Geld?

Ich haben einen Job im Bereich der Digitalisierung und mehrere Projekte. Ich habe ein Media-Label, das Web-Präsentationen für Musiker und Künstler entwickelt. Dann bin ich Moderator und Titelträger der besten Vorlesestimme in Mitteldeutschland. Zudem leihe ich Fernsehdokumentationen meine Stimme. Ich produziere Hörbücher zu Geschichten, die ich mir selbst ausdenke. Dann spiele ich noch in meiner Band „Jeskom“ Gitarre und Klavier. Weitere Standbeine sind die Grafik und die Fotografie.

Wie wirkte sich Corona auf Ihre Arbeit aus?

Meine vielfältigen Projekte helfen mir, dass ich weiterhin mein Auskommen habe. Meine Musiker haben alle noch einen festen Job, so dass uns das Auftrittsverbot nicht geschadet hat. Natürlich sorgte die Situation zu Beginn für Irritationen. Ich fragte mich: Was soll nun werden? Geht die freie Kulturszene den Bach runter?

Mussten Sie staatliche Hilfe in Anspruch nehmen?

Nein, ganz im Gegenteil. Ich habe mit „Jeskom“ das Kulturzentrum Moritzhof (Theater, Musik und Kino) in Magdeburg mit Spenden unterstützt.

Wie sieht die aktuelle Auftragslage aus?

Ich muss aufpassen, dass mir einige Projekte nicht zu viel werden.

Können Sie der Krise etwas Positives abgewinnen?

Theoretisch ja, weil in der Neuzeit so eine Situation noch nicht da war. Ein positiver Aspekt ist der Umweltschutz und der Rückgang der Umweltbelastungen. Das Homeoffice lässt die Frage aufkommen, wie sich die Arbeit entwickeln wird. Ist das eine andere Form der Arbeit, die gegebenenfalls effektiver sein kann? Trotzdem habe ich den Verdacht, dass die Menschheit nur schwer lernfähig ist, sobald es ihr besser geht.

Kennen Sie Menschen mit Corona?

Ja, einige aus meinem weiteren Bekanntenkreis, die im März skifahren waren, hatten das Virus. Das habe ich auf Facebook mitbekommen.