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Börse in Frankfurt Dax schwächelt am Ende einer starken Woche

06.11.2020, 17:29
Fredrik von Erichsen
Fredrik von Erichsen dpa

Frankfurt/Main (dpa) - Nach einer deutlichen Erholung im Wochenverlauf hat der Dax am Freitag Verluste verbucht. Dank besser als erwarteter Oktober-Daten vom US-Arbeitsmarkt verringerte sich sein Minus bis Handelsschluss allerdings auf 0,70 Prozent.

Sein Punktestand beläuft sich damit nun auf 12.480,02. Das Wochenplus beträgt acht Prozent, womit die coronabedingten Kurseinbrüche wieder nahezu wett gemacht wurden. Der MDax der 60 mittelgroßen Werte gab am Freitag um 0,56 Prozent auf 27.346,29 Zähler nach.

"Der Jobaufbau in den USA fiel gemessen an den Erwartungen besser aus, was aber nicht über die noch immer unbefriedigende Gesamtlage hinwegtäuschen sollte", kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. "Der Arbeitsplatzaufbau kommt voran, aber nur in kleinen Schritten." Per saldo seien seit März trotzdem immer noch mehr als zehn Millionen Jobs abgebaut worden. Und auch Ulrich Wortberg von der Helaba merkte an: "Von Vollbeschäftigung ist man in den USA weit entfernt."

Besondere Aufmerksamkeit wurde in dieser Woche vor allem den US-Präsidentschaftswahlen zuteil. Trotz der hohen Unsicherheit - auch aktuell ist die Wahl noch nicht entschieden und der Vorsprung des Demokraten Joe Biden vor dem amtierenden Präsidenten Donald Trump sehr knapp - ging es an den Börsen nach oben.

Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt stand der Versicherer Allianz mit Quartalszahlen im Fokus. Er konnte den Gewinn im Sommer trotz der Corona-Krise überraschend steigern, was den Aktien ein Plus von 0,7 Prozent bescherte.

Spitzenreiter im Dax waren allerdings die Papiere der Deutschen Telekom mit plus 1,9 Prozent. Der Bonner Konzern profitierte von einem starken Quartalsbericht seiner amerikanischen Tochter T-Mobile US. Diese hatte am Donnerstagabend die Jahresziele angehoben.

Die Titel von Rheinmetall büßten nach anfänglich deutlichen Kursgewinnen letztlich 3,2 Prozent ein. Ein Händler führte dies auf die überraschend verhaltene Umsatzprognose des Managements für das Rüstungsgeschäft zurück. Für die Autozuliefer-Sparte wurde der Konzern dagegen zuversichtlicher. Die Aktien der schwer angeschlagenen Lufthansa, die am Vortag ihr Zahlenwerk vorgelegt hatte, waren mit minus 6,9 Prozent das Schlusslicht im MDax.

Erneut aufgekommene Spekulationen um eine Übernahme von Bilfinger ließen den Aktienkurs des Baudienstleisters im SDax um knapp 11 Prozent in die Höhe schnellen.

Der Blick auf die Börsen in Europa und den USA zeigte überwiegend moderate Verluste: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,36 Prozent auf 3204,05 Zähler. Leicht abwärts ging es auch in Paris und an den meisten anderen Börsen in Westeuropa. In London schloss der FTSE 100 indes minimal im Plus. In den USA gab der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss um 0,2 Prozent nach und auch die technologielastigen Nasdaq-Indizes verbuchten kleinere Verluste.

Der Euro stieg. Am frühen Abend wurde er mit 1,1885 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1870 (Donnerstag: 1,1855) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8425 (0,8435) Euro. Am Rentenmarkt lag die Umlaufrendite unverändert bei minus 0,64 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,02 Prozent auf 146,61 Punkte. Der Bund-Future gab zuletzt um 0,20 Prozent auf 176,04 Punkte nach.

© dpa-infocom, dpa:201106-99-232912/7