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Zähe Tarifverhandlungen IG BAU gibt sich streikbereit

Mahnende Worte von Gewerkschaft IG BAU. Sollte es erneut keine Einigung geben, so würden neue Arbeitsniederlegungen vorbereitet werden. Bei den Tarifverhandlungen mit dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks gibt es noch kein Ergebnis.

30.09.2019, 07:05

Frankfurt/Main (dpa) - Die Gewerkschaft IG BAU macht Druck in den zähen Tarifverhandlungen für die bundesweit 650.000 Gebäudereiniger. "Wir bereiten neue Warnstreiks vor für den Fall, dass es erneut keine Einigung gibt", sagte Bundesvorstandsmitglied Ulrike Laux vor der sechsten Gesprächsrunde.

"Wir setzen weiter auf unsere Strategie der Nadelstiche gegen einzelne Betriebe", sagte die Gewerkschafterin der Deutschen Presse-Agentur. Die IG BAU hatte in der vergangenen Woche bundesweit zu Warnstreiks in Betrieben und öffentlichen Gebäuden wie Einkaufszentren aufgerufen, da die Tarifverhandlungen mit dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks ohne Ergebnis blieben.

In der Folge legten Fenster- und Fassadenreiniger, Putzkräfte sowie Reiniger von Industriemaschinen vorübergehend die Arbeit nieder. Die Gewerkschaft fordert vor allem die Einführung eines Weihnachtsgelds sowie die Bezahlung von Überstundenzuschlägen für Teilzeitbeschäftigte.

Die Arbeitgeber lehnen ein 13. Monatsgehalt bisher ab, sie bieten Gespräche dazu erst im Zuge der Lohntarifverhandlungen 2020 an. Sie hatten überraschend im April den Rahmentarif gekündigt, weil sie Teilzeitkräften weiter keine Überstundenzuschläge zahlen wollen.

Vor den Verhandlungen am Montag in Dreieich bei Frankfurt sei man in allen Punkten weit auseinander, sagte Laux. Die Gewerkschaft wirft den Arbeitgebern vor, sie versuchten in jüngster Zeit zunehmend Löhne und Urlaubsansprüche in neuen Verträgen zu drücken.

Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks hatte die "Pauschalvorwürfe" als haltlos bezeichnet. "Die Branchenlöhne steigen tarifvertraglich seit Jahren", sagte Geschäftsführer Johannes Bungart. Man habe in vergangenen Gesprächen unter anderem mehr Urlaub, höhere Gesellenlöhne und Mehrarbeitszuschläge angeboten. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) habe dies aber abgelehnt. "Die Arbeitgeber kämpfen für einen neuen Rahmentarifvertrag - und das so schnell wie möglich."