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Verunsicherung Maschinenbau: Nachfrage schwächelt zum Jahresende 2018

Maschinen "Made in Germany" sind gefragt. Zum Jahresende zeigen sich aber Bremsspuren. Das gilt auch für die Industrie insgesamt.

06.02.2019, 10:50

Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands Maschinenbauer haben trotz einer deutlichen Delle im Dezember im vergangenen Jahr von kräftiger Nachfrage aus dem In- und Ausland profitiert.

Insgesamt gingen bei der exportorientierten Schlüsselindustrie 5 Prozent mehr Bestellungen ein als 2017, wie der Branchenverband VDMA mitteilte. Das Jahr sei gemessen am Auftragseingang "richtig gut gelaufen", sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann am Mittwoch. Zum Jahresende bekamen die Hersteller aber die Verunsicherung der Kunden durch internationale Handelskonflikte zu spüren. Auch die Gesamt-Industrie erhielt einen Dämpfer.

Der Auftragseingang in der deutschen Industrie insgesamt sank im Dezember gegenüber dem Vormonat nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 1,6 Prozent. Analysten hatten einen leichten Anstieg erwartet. Die Behörde wies zugleich darauf hin, dass es ungewöhnlich wenige Großaufträge gegeben habe, deren Zahl zwischen den Monaten immer sehr stark schwankt. Große Bremseffekte auf die Konjunktur drohten daher nicht, argumentierte BayerLB-Ökonom Stefan Kipar.

Die Bestellungen im Maschinenbau lagen im Dezember 8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Aus dem Inland kamen 10 Prozent weniger Aufträge. Im Auslandsgeschäft gab es ein Minus von 8 Prozent. Während Orders aus Ländern außerhalb des Euroraumes um 17 Prozent einbrachen, bestellten Kunden aus dem gemeinsamen Währungsraum 22 Prozent mehr Maschinen "Made in Germany".

Insgesamt habe sich die Dynamik im Jahresverlauf allerdings zunehmend ins Inlandsgeschäft verlagert, erläuterte Wortmann. "Das ist eine positive Entwicklung, da die Bestellungen aus dem Ausland ohnehin schon auf hohem Niveau waren".

Für das abgelaufene Jahr rechnet der VDMA mit einem preisbereinigten (realen) Wachstum der Produktion von 5 Prozent auf den Rekordwert von 228 Milliarden Euro. Die Abkühlung der Weltwirtschaft, Handelskonflikte, der bevorstehende Brexit sowie der Fachkräftemangel dämpfen die Aussichten für dieses Jahr. Der VDMA erwartet 2019 ein Produktionsplus von 2 Prozent. Im Maschinenbau sind mehr als 1,3 Millionen Menschen tätig, damit ist die Branche nach eigenen Angaben größter industrieller Arbeitgeber im Land.

Presseseite VDMA