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Großes Datenleck Medien: Bei Autovermieter Buchbinder waren Kundendaten offen

Dem Autovermieter Buchbinder ist ein großer Fehler bei der Datenspeicherung passiert: Persönliche Informationen von drei Millionen Kunden standen über Wochen ungeschützt im Netz.

22.01.2020, 14:33

Berlin (dpa) - Bei der Autovermietung Buchbinder waren laut einem Medienbericht wegen eines Fehlers in großem Stil Kundendaten über das Netz zugänglich.

Die rund fünf Millionen Dateien mit umfangreicher Firmenkorrespondenz enthielten unter anderem eingescannte Rechnungen, Verträge, E-Mails sowie Schadensbilder von Autos, wie das Computermagazin "c't" und "Die Zeit" berichteten.

In den Mietverträgen fanden sich demnach unter anderem Namen, Adressen, Geburtsdaten und Führerschein-Informationen.

"Die Zeit" und "c't" informierten die zur Europcar-Gruppe gehörende Autovermietung am 20. Januar über das Problem.

"Sofort nach Kenntnisnahme des Sachverhalts haben wir unverzüglich die Schließung der entsprechenden Ports durch unseren mit der Betreuung und Absicherung der Server beauftragten Vertragspartner veranlasst", schrieb die zur Buchbinder-Gruppe gehörende Terstappen Autovermietung GmbH in einer einer von den Medien zitierten Reaktion. Buchbinder stellte eine spätere Stellungnahme von Europcar in Aussicht.

Nach Erkenntnissen von "c't" und "Zeit" war ein Konfigurationsfehler in einem Backup-Server die Ursache. Theoretisch habe jeder Internet-Nutzer ohne Eingabe eines Passworts die Daten herunterladen können - man hätte dafür aber die exakte IP-Adresse kennen müssen oder das Netz nach ungesicherten Servern durchstöbern.

Zunächst gab es keine Angaben dazu, ob die Sicherheitslücke von jemandem ausgenutzt worden sein könnte. In dem Datenfundus, der offen zugänglich war, befanden sich nach Angaben von "c't" und "Zeit" auch Daten von Grünen-Chef Robert Habeck und Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Den Hinweis auf den offenen Server erhielten "c't" und "ZEIT" von dem IT-Sicherheitsexperten Matthias Nehls. Dessen Firma Deutsche Gesellschaft für Cybersicherheit sei bei Routine-Scans auf den offenen Server gestoßen. Nehls wandte sich zunächst nach eigenen Angaben zwei Mal per Mail an Buchbinder, erhielt jedoch keine Antwort. Daraufhin informierte er den zuständigen Landesdatenschutzbeauftragten in Bayern und die beiden Medien.