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Fußball FCM: Disziplin und Bodenhaftung gefordert

Vor dem Heimspiel des 1. FC Magdeburg gegen den FC Ingolstadt setzt FCM-Trainer Stefan Krämer alles daran, die Spannung hochzuhalten.

Von Manuel Holscher 06.12.2019, 00:01

Magdeburg l Stefan Krämer hatte am Donnerstag gute Laune. Der Trainer des 1. FC Magdeburg lachte nach der Pressekonferenz vor dem Heimspiel am Sonnabend gegen den FC Ingolstadt. Diese lockere Art hätte nach zuletzt zwei Siegen in Folge eine gewisse Form von Zufriedenheit vermitteln können. Doch der Eindruck täuschte, denn von Zufriedenheit will der Coach nichts wissen.

„Natürlich haben wir uns über den späten Sieg in Großaspach nach dem Spiel und auf der Rückfahrt gefreut“, sagte er. Aber: „Anfang der Woche sind die Jungs sehr erwachsen mit dem Ergebnis umgegangen.“

Was Krämer meint: Die Spieler hielten sich nicht mehr lange mit dem Erfolg auf, mit dem zweiten Dreier in Folge. Sie trainierten diszipliniert, im Kopf war nur noch der kommende Gegner Ingolstadt. „Das hat mir gefallen“, sagt der Trainer. „Für mich ist entscheidend, dass das Gesagte auch gelebt wird. Ein Indikator ist die Intensität im Training – und die war hoch.“

Die Ausrichtung vor der Partie gegen den Tabellenvierten Ingolstadt ist klar: Der Coach setzt auf Disziplin und Bodenhaftung – verfrühte Zufriedenheit und Euphorie seien fehl am Platz: „Wenn es Anzeichen gegeben hätte, dass jemand einen Schritt weniger macht, dann hätte ich den großen Hammer herausgeholt. Doch das Gegenteil war der Fall.“

Der 52-Jährige spricht in solchen Phasen gerne von der intrinsischen Motivation. Die Motivation, die aus den Spielern selbst heraus kommt: „Schon vor dem Haching- und Großaspach-Spiel ist mir aufgefallen, dass ich die Jungs eher bremsen musste. So habe ich es natürlich am liebsten.“

Die Mannschaft hat sich in den vergangenen Wochen weiterentwickelt. Sie habe Charakter gezeigt, sagt Krämer: „Die Spieler brauchen keinen Trainer an der Seitenlinie, der die ganze Zeit herumspringt. Sie wissen, worum es geht, wollen mit voller Entschlossenheit gewinnen.“

Einer, an dem der Trainer immer mehr Freude hat, ist Thore Jacobsen. Der Mittelfeldspieler, der im Sommer eigentlich als Linksverteidiger von Werder Bremen nach Magdeburg kam, hat sich zum Leistungsträger entwickelt. Der 22-Jährige ist in der Zentrale enorm ballsicher und neben Jürgen Gjasula der wichtigste Antreiber. „Dass Thore für uns eine große Bedeutung hat, war in den vergangenen Wochen zu sehen. Es ist im Moment schon ein anderes Spiel, wenn er nicht dabei ist“, sagt Krämer.

Das war auch in Großaspach zu sehen, als Jacobsen wegen eines Pferdekusses in der Halbzeit ausgewechselt werden musste. Der FCM hatte in der Folge weniger Chancen, spielte nicht mehr so schnell und klar durch das Mittelfeld. „Dieser Wechsel hat uns wehgetan. Thore vereint viele Dinge, die wir im Zentrum brauchen. Er ist enorm lauf- und zweikampfstark sowie ballsicher“, sagt der Coach.

Umso erleichterter ist er, dass sich Jacobsen Mitte der Woche wieder fitgemeldet hat. „Einem Einsatz gegen Ingolstadt steht nichts im Wege, er wird spielen“, verrät Krämer.

Vor der Partie am Sonnabend ist er deshalb zwar nicht euphorisch, aber durchaus optimistisch. Denn: „Ich bin ein großer Verfechter der Theorie, dass man ähnlich gut spielt, wie man trainiert. Und wenn wir unsere Trainingsleistungen gegen Ingolstadt auf den Rasen bekommen, werden wir ein gutes Spiel machen.“