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Fußball FCM zwischen Freude und Gedenken

Nach dem Befreiungsschlag in Köln steht für den Drittligisten 1. FC Magdeburg bereits die nächste Herausforderung an.

Von Manuel Holscher 22.11.2017, 00:01

Magdeburg l Am Sonnabend (14 Uhr) empfängt der 1. FC Magdeburg in der MDCC-Arena den Halleschen FC. FCM-Abwehrspieler Christopher Handke erinnert sich an viele Siege, denkt aber auch an den verstorbenen Fan Hannes.

In der 3. Liga ist der FCM gegen Halle noch ungeschlagen. In der Premierensaison setzte sich Magdeburg zweimal mit 2:1 durch. In der vergangenen Spielzeit stand ein 1:0 zu Hause und ein 1:1 in Halle zu Buche.

Bei allen vier Duellen war FCM-Abwehrspieler Handke jeweils 90 Minuten auf dem Platz. „Wir sollten nicht so an die Partie herangehen, dass uns der Gegner zuletzt lag. In einem Derby stehen die Chancen immer 50:50“, sagt er. „In Köln war es ein umkämpftes Spiel und wir haben den Kampf angenommen. Nur so geht es auch am Wochenende gegen Halle“, versichert er. Handke gibt aber zu, dass die drei Punkte bei Fortuna enorm wichtig waren. „Wir haben nie an uns gezweifelt. Trotzdem hat uns der Sieg nach dem kleinen Negativtrend unheimlich gut- getan“, sagt der Spieler mit der Rückennummer 3. „Es war ein verdienter Erfolg und wir hätten sogar noch höher gewinnen müssen. Wir bleiben aber bescheiden.“

Die Partien gegen den HFC waren in den vergangenen Jahren immer eng. Das 1:0 vor fast genau einem Jahr stand allerdings unter dem Eindruck des kurz zuvor verstorbenen FCM-Fans Hannes, der aus einem Zug gestürzt war, in dem auch HFC-Fans waren. Dessen Bruder hielt vor dem Derby eine bewegende Rede, Gästefans blieben dem Duell nach Absprache weitestgehend fern. „Vor allem die neuen Spieler haben nachgefragt, was vor einem Jahr passiert ist. Wir haben uns in der Kabine viel darüber unterhalten. Wir werden die neuen Spieler auf das Drumherum vorbereiten. Während der 90 Minuten darf das aber bei uns auf dem Platz keine Rolle spielen“, so Handke. „Bei den Gesprächen über Hannes wird einem trotzdem immer wieder klar, dass Fußball bei allem Prestige nur eine kleine Nebensache ist.“

Seit 2013 trägt Handke das FCM-Trikot und hat im Verlauf der Jahre gemerkt, dass den Fans Siege gegen den HFC oft sogar wichtiger sind als der Tabellenstand: „Dieses Derbys haben für Fans und Umfeld eine besondere Bedeutung. Für uns geht es in erster Linie um drei Punkte. Ich habe aber schon in Erfurt gemerkt, dass Derbys noch lange danach Thema sind.“

Taktisch gesehen hatte FCM-Trainer Jens Härtel wegen einiger Ausfälle in Köln eine neue Variante parat. Zwar ließ er in der bekannten 3-4-3-Grundordnung spielen, bot aber Stürmer Julius Düker anstelle des ausgefallenen Philip Türpitz auf der ungewohnten rechten Seite auf. „Ich war anfangs schon etwas überrascht, dass es so gut funktioniert hat. Es war aber gut für uns. Julius hat das super gemacht“, sagt Handke. „Wir sind taktisch aber alle so gut geschult, dass wir flexibel reagieren können – ob mit Dreier- oder Viererkette. Mir ist persönlich wichtig, dass ich auf dem Platz stehe.“

Harte Zweikämpfe erwartet er am Sonnabend gegen Klaus Gjasula, Benjamin Pintol und Co. „Das sind Jahr für Jahr die gleichen Spieler, mit denen man sich auseinandersetzt“, sagt er und schmunzelt. „Aber das macht es ja auch irgendwie aus.“

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