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Fußball Ungewissheit beim FCM vor dem Neustart

Die Spannung ist groß beim 1. FC Magdeburg vor dem Heimspiel am Sonnabend (14 Uhr) gegen den 1. FC Kaiserslautern.

Von Manuel Holscher 30.05.2020, 01:01

Magdeburg l Wenn es um den Drittliga-Neustart geht, ist bei vielen Spielern des 1. FC Magdeburg reflexartig ein Schulterzucken zu sehen. Schließlich weiß beim FCM, aber auch bei den anderen 19 Drittligisten keiner so genau, wo er steht. Vor dem Heimspiel des Clubs am Sonnabend (14 Uhr) gegen den 1. FC Kaiserslautern beantwortet die Volksstimme die wichtigsten Fragen.

Wie hat der FCM die Corona-Pause verbracht und wie lief die Vorbereitung?

Rund zwei Monate waren die Spieler im Home-Office, mussten sich individuell fit halten. Für viele Spieler waren die täglichen Laufeinheiten das Highlight des ansonsten ruhigen Tages. „Das hätte ich nie gedacht, weil ich sonst eigentlich nur ungern joggen gehe“, sagt Offensivspieler Sören Bertram.

Mitte Mai ist das Team dann ins Kleingruppentraining eingestiegen, erst am vergangenen Dienstag stand reguläres Mannschaftstraining auf dem Programm – wegen der behördlichen Vorgaben in Sachsen-Anhalt zunächst in Schöningen (Niedersachsen), seit Donnerstag wieder in Magdeburg.

Was sagen die Spieler?

Die FCM-Spieler äußerten sich sehr kritisch zum Drittliga-Neustart. „Der DFB will unbedingt, dass es weitergeht. Die Spieler werden zu diesem Thema aber überhaupt nicht einbezogen. Wir sind nur Marionetten“, sagte Bertram in der Volksstimme. Auch Timo Perthel hielt nichts davon, dass in der Corona-Krise über Fußball diskutiert wurde: „Ich habe den Eindruck, dass es nur darum geht, dass in der Bundesliga wieder gespielt wird. Dabei gibt es momentan viel wichtigere Probleme.“

Bereits während der Corona-Pause entschieden sich die Spieler, dass sie bis auf Weiteres auf 20 Prozent ihres Gehalts verzichten werden. „Das zeigt, dass die Jungs solidarisch sind und dem Verein in der momentan schwierigen Situation zur Seite stehen“, betont Sportchef Maik Franz.

Wie sieht das Auftaktprogramm des FCM aus?

Der FCM ist nach dem Neustart sofort gefordert. Das eigentliche Top-Spiel gegen Kaiserslautern ist zu einem Krisen-Duell verkommen. Beide Teams brauchen einen Sieg, um nicht weiter in den Tabellenkeller abzurutschen. Am Dienstag geht es für den Club nach Würzburg und am Freitag darauf zu Hause gegen den KFC Uerdingen. Dort steht mittlerweile Ex-Trainer Stefan Krämer an der Seitenlinie.

Wie sieht es beim FCM personell aus?

Mit Ausnahme von Dominik Ernst, der sich nach seiner schweren Verletzung in der Reha befindet, sind alle Spieler fit. Und die Fitness wird eine ganz entscheidende Rolle spielen. „Wir haben elf Spiele in vier Wochen. Es geht jetzt darum, die Belastung gut zu steuern, zu rotieren und die jeweils fittesten Spieler auf dem Platz zu haben“, sagt FCM-Trainer Claus-Dieter Wollitz.

Was sagen die Fans?

Die aktiven Fanszenen kritisierten bundesweit die Wiederaufnahme des Spielbetriebs. „Wir bewerten das Verhalten der Vertreter des Profifußballs als anstands- und respektlos“, heißt es in dem Schreiben. Die Corona-Krise habe gezeigt, dass es im Fußball dringend Veränderungen geben müsse. So machten sich die Fanszenen für eine wettbewerbsfördernde, ligaübergreifende Verteilung der Fernsehgelder, finanzielle Rücklagen, Gehalts- und Transferobergrenzen, kleinere Kader sowie eine Beschränkung des Einflusses durch Berater stark.

Welche Änderungen gibt es in der 3. Liga?

Die Drittligapartien werden jeweils unter Ausschluss der Öffentlichkeit als Geisterspiele ausgetragen. Außerdem sind fünf Wechsel erlaubt, die zu drei Zeitpunkten im Spiel vorgenommen werden können. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) setzte zudem die 72-Stunden-Pause zwischen Spielen aus. Heißt: Die Belastung für Spieler könnte noch mal deutlich steigen.

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