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FußballVertrauen des FCM in Talente zahlt sich aus

FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik erklärt, wie der Club mit den 1,13 Millionen Euro für den Einsatz von U-23-Spielern umgeht.

Von Manuel Holscher 11.07.2019, 01:01

Magdeburg l Im Moment der Bestätigung war die Freude bei Mario Kallnik gar nicht so groß. Als der FCM-Geschäftsführer erfuhr, dass der 1. FC Magdeburg für den Einsatz von U-23-Spielern, von sogenannten Local Playern, 1,13 Millionen Euro erhält, nahm er es fast geschäftsmäßig auf. Denn: Ganz unvorbereitet traf ihn die Nachricht der Deutschen Fußball Liga (DFL) nämlich nicht.

„Im Verlauf der vergangenen Saison wurde klar, dass viele U-23-Spieler bei uns auf Spielminuten kommen – und dass wir dadurch zusätzliche Einnahmen erzielen werden“, sagt Kallnik. Und: „Als Aufsteiger hatten wir viele Jungs im Kader, die zuvor noch keine Lizenzspieler in der 1. oder 2. Bundesliga waren. Dadurch erklärt sich auch die Höhe der Summe.“

Als Local Player werden U-23-Spieler geführt, die mindestens drei Jahre zwischen dem 15. und 21. Lebensjahr bei einem Verein im Bereich des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) waren. Beim FCM waren das in der vergangenen Saison beispielsweise Alexander Brunst, Rico Preißinger, Marcel Costly und Björn Rother. Und diese U-23-Spieler kamen beim FCM in der 2. Bundesliga auf 8273 Minuten.

Damit waren sie bares Geld wert. Im bundesweiten Vergleich lag der Club auf dem dritten Platz. Nur Holstein Kiel (9354 Minute/1,28 Millionen Euro) und Bayer Leverkusen (9697 Minuten/1,32 Millionen Euro) waren noch vor Magdeburg. In der Haushaltsplanung vor der Saison 2018/19 spielte diese Einnahme aber keine Rolle, wie Kallnik betont. „Wir haben diese Summe im Saisonverlauf konservativ hochgerechnet“, berichtet er. „Im März wussten wir dann relativ konkret, wo wir in etwa landen werden.“

Interessant ist: Die Mehreinnahmen führen nicht dazu, dass der FCM den aktuellen Drittliga-Etat von 10,2  Millionen Euro erhöhen wird. „Die Summe ist bereits im Saisonergebnis 2018/19 enthalten“, erläutert Kallnik. Auch deshalb schloss der Club die vergangene Saison also mit einem Gewinn von etwa 2,5  Millionen Euro nach Steuern ab.

Eines aber stellte Mario Kallnik klar: Das DFL-Geld kommt nicht, wie von manchen vermutet, der Jugendarbeit zugute. „Das Geld hat mit dem eigenen Nachwuchs nichts zu tun“, erklärt Kallnik. „Es geht einfach um U-23-Spieler, unabhängig davon, ob sie bei uns ausgebildet wurden.“

Für den Einsatz der eigenen Nachwuchsspieler wie Tarek Chahed, Nils Butzen und Michel Niemeyer gab es in der vergangenen Saison vom DFB vielmehr eine Extra-Förderung – und zwar rund 86.000 Euro. „Und dieses Geld kommt auch komplett dem eigenen Nachwuchs zugute“, betont Kallnik.

Der Etat der U-Bereiche wurde übrigens auch trotz des Abstiegs nicht reduziert. „Es ist unser Ziel, jedes Jahr Nachwuchsspieler an das Profiteam heranzuführen“, sagt Kallnik. Mit Pascal Schmedemann, Anton Kanther, Marvin Temp sowie Phillip Harant haben vier Talente aktuell den Sprung geschafft.

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