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Fußball Zwischen Euphorie und Verschleiß

Der 1. FC Magdeburg hat noch nie in der 3. Liga gegen den FSV Zwickau gewonnen. Das soll sich im Nachholspiel ändern.

Von Thomas Juschus 28.03.2018, 01:01

Magdeburg l Der FSV Zwickau zählt in jüngerer Vergangenheit nicht gerade zu den Lieblingsgegnern des FCM. 1:3, 1:1, 0:0 – so lautet die Bilanz aus blau-weißer Sicht in der 3. Liga. Der letzte Erfolg gegen die Westsachsen gelang im Herbst 2013 – damals noch zu Regionalliga-Zeiten.

In der Nachholpartie des 27. Spieltages, zu der 20.000 Zuschauer erwartet werden, will der FCM natürlich dreifach punkten, um seine gute Position im Rennen um die Plätze für die 2. Bundesliga zu wahren. „Wir sind gegen Zwickau mal dran“, sagte Jens Härtel am Dienstag vor dem Training. Sorgen bereiten dem Cheftrainer Richard Weil (Hals verdreht) und Ersatztorwart Alexander Brunst (Adduktoren).

Härtel muss gegen Zwickau vor allem auch die richtige Balance finden. Auf der einen Seite erwartet der Club ein volles Stadion mit einem euphorisierten Publikum, auf der anderen Seite hat die Mannschaft die zweite englische Woche in Folge vor sich und zwei Tage weniger Regeneration als der FSV, der am Freitag aus einem 0:2-Rückstand gegen den VfR Aalen noch ein 2:2 machte.

„Die Zuschauerresonanz ist natürlich ein tolles Feedback und zeigt, dass wir nicht alles falsch gemacht haben“, sagte Härtel. „Man merkt schon, dass die Erwartungshaltung in der Stadt sehr groß ist. Es ist aber ein positiver Druck – wir können nur gewinnen“, ergänzte er. Gleichzeitig nahm er den blau-weißen Anhang in die Pflicht: „Gegen Osnabrück war es lange etwas zäh, trotzdem haben wir positiven Support bekommen – so sollte es auch gegen Zwickau sein.“ Die Westsachsen sind auf einen heißen Tanz eingestellt, haben aber schon bewiesen, dass sie damit umgehen können: „Es wird ein Spiel, worauf man hinfiebert. Gute Stimmung, viele Leute, vermutlich viele, die gegen uns sind! Das sind Spiele, auf die wir Woche für Woche arbeiten“, betonte FSV-Trainer-Torsten Ziegner.

Nach einem kurzen Anschwitzen am Mittwoch bezieht die FCM-Mannschaft ein Tageshotel für Mittagessen und Mannschaftsbesprechung. Ob und wie Härtel nach dem Sonntagsspiel rotieren wird, ließ er wie immer offen und vertraut dabei vor allem seinem Gefühl. „Dass ein Spieler kommt und sagt: ,Trainer, ich brauche eine Pause‘, habe ich noch nicht erlebt. Der Trainingseindruck wird entscheiden – und wir haben ja auch ein bisschen Erfahrung“, erklärte Härtel. Helfen, die Beine flott zu machen, wird sicher der 2:0-Sieg vom Sonntag. „Der Kopf ist die wichtigste Baustelle. Wenn der frei ist und man auf einer Erfolgswelle schwimmt, dann regeneriert auch der Körper schneller“, so Härtel. Und ein Blick in die Statistik kann trotz der letzten Ergebnisse gegen den FSV positiv stimmen – die letzte Heimniederlage gegen Zwickau kassierte der Club 1971.