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Dachreiter-Projekt noch immer nicht abgeschlossen, weil Tafel fehlt Domverein sucht Standort für ein Dankeschön

Von Sabine Scholz 22.05.2012, 05:17

Ein Verein, der sichtbare Spuren hinterlässt, ist der Domverein Halberstadt. Nicht nur auf dem Dach des Domes, sondern an vielen Stellen des Halberstädter Wahrzeichens ist das segensreiche Bemühen des Domvereins zu erkennen.

Halberstadt l Ohne Herzblut geht es nicht, das spürt man sofort. Egal, ob Gunter Elzner von Halberstadt spricht oder von der Arbeit des von ihm geleiteten Domvereins, er ist mit Leib und Seele dabei. Um so mehr ärgert den Vorsitzenden des Fördervereins Dom und Domschatz zu Halberstadt, wenn ihm Ignoranz begegnet. Hörbar verärgert berichtet er, dass das Dachreiter-Projekt noch immer nicht abgeschlossen ist - obwohl der schlanke Turm schon seit anderthalb Jahren wieder auf dem Dach des Domes thront. "Wir hatten den vielen, vielen Spendern ein Dankeschön versprochen und mit diesem Ansinnen scheitern wir immerzu", sagt der Halberstädter. Zwar sind alle Spendernamen in der Dokumentenhülse im Inneren des Turmes verzeichnet, doch es sollte ein auch von außen sichtbares Zeichen des Dankes geben.

"Unsere erste Idee war, neben dem Eingang zum Domschatz eine Tafel anzubringen", erinnert er sich. Aber das ging aus Denkmalschutzgründen nicht. "Das konnten wir nachvollziehen. Dass nicht jeder Löcher in das historische Mauerwerk bohren sollte, ist verständlich." Aber auch alle anderen Ideen kommen nicht zum Zuge. So wollte der Verein eine Tafel neben dem Lügenstein aufstellen. "Denn wir wollen den Dank an die Spender schon in einer Sichtachse mit dem Dachreiter haben, erklärt Elzner. Weil der Domplatz ein Flächendenkmal sei, dürfe man das nicht. "Aber das hässliche Gestell, das seit der IBA auf dem Platz steht, stört nicht. Das ist für uns nicht nachzuvollziehen." Dabei will der Verein etwas Schönes schaffen, ein Designer wurde beauftragt, eine Kunstgießerei angefragt. "Dafür haben wir Geld beiseite gelegt." Aber, weil man Versprechen hält, geben Elzner und seine Vorstandskollegen nicht auf, auch wenn sie seitens der Stadt "wenig Unterstützung" spüren, wie Elzner sagt. An der Ostseite des Domes sollte nun Platz für die Platte sein, hier sei man noch im Gespräch. "Die Platte ebenerdig zu fassen heißt, die Spender mit Füßen zu treten." Also kämpfe man nun um ein kleines Podest, um die Aufmerksamkeit der Besucher zu wecken.

Zum Glück gibt es aber auch viel Erfreuliches, berichtet der Vereinsvorsitzende weiter. So sei es gelungen, einen weiteren Großspender zu gewinnen, der die Restaurierung eines der steinernen Grabdenkmale übernimmt, die derzeit noch in der unansehnlichen grauen Bude im Kreuzganggarten lagern. Diese "Bude" baldmöglichst abbauen zu können, weil alle darin lagernden Epitaphe saniert sind, ist das nächste große Vorhaben des Vereins. Und wenn die "E-Box" weg ist, soll es ein großes Fest geben. "Die Halberstädter identifizieren sich mit dem Dom, sprechen immer von ¿unserem Dom\' und für den spenden sie gerne. Das erleben wir immer wieder." Diese Spendenbereitschaft zeichne die Bürger aus, ebenso wie die vielen Initiativen, die helfen, Halberstadt schöner zu machen. "Wir tun dies alle doch nicht für uns, sondern um die Stadt voranzubringen, die so schön ist und noch viel zu wenig mit ihren Pfunden wuchert."