Eisenschmelzofen in untergegangenem Dorf im Harz entdeckt

Harzgerode (dpa/sa) - Archäologiestudenten haben auf dem Areal des untergegangenen Dorfes Anhalt bei Harzgerode (Landkreis Harz) rund 500 Objekte ausgegraben. "Als wichtigster Fund wurde der erste Ofen zur Verhüttung von Eisen im Unterharz entdeckt", sagte Projektleiter und Archäologe Felix Rösch am Donnerstag auf der Grabungsstelle. "Von den Funden ist ein Großteil Keramik, Schlackereste, ein Dolch sowie eine Sichel aus Eisen."

Zudem sei ein steinernes Ringfundament mit etwa 3,30 Meter Durchmesser entdeckt worden. "Möglicherweise war dies ein Gebäude zur Eisenerzaufbereitung", sagte der Archäologe. Die Siedlung mit einer Fläche von bis zu elf Hektar sei im 11. oder 12. Jahrhundert gegründet und im 15. Jahrhundert aufgegeben worden.

Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Landesmuseum für Vorgeschichte Halle