Bezahlung über Bitcoin und Monero Handel im Darknet: Mann aus Jerichower Land soll Ausweise gefälscht und im großen Stil verkauft haben
Über mehrere Jahre soll er gefälschte Dokumente im Internet verkauft haben. Nun ist ein Mann aus dem Jerichower Land festgenommen worden. Auch eine Harley-Davidson wurde beschlagnahmt.

Burg/Frankfurt - Es klingt wie eine Geschichte wie aus einem Film. Über Jahre hat ein Mann aus dem Jerichower Land gefälschte Ausweise hergestellt, die für kriminelle Handlungen genutzt werden können, und sich die Aufträge im Darknet teuer bezahlen lassen.
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Die persönlichen Daten und Bilder auf den Dokumenten sollen frei wählbar gewesen sein. Für den Vertrieb sollen der mutmaßliche Fälscher einen Verkaufskanal bei einer Plattform crimemarket.is betrieben haben, die von Strafverfolgungsbehörden vor einem abgeschaltet worden ist. Hier hatten sich mehr als 180.000 Nutzer mit illegalen Waren wie Drogen und gestohlene Daten versorgt.
Ermittler stellen bei Mann aus dem Jerichower Land gefälschte Ausweise sicher
Pro Fälschung soll der Mann bis zu 550 Euro eingenommen und sich diese in den Kryptowährungen Bitcoin und Monero bezahlen lassen haben.
So lautet der Vorwurf der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main von der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) und der Bundespolizei gegen einen 36-Jährigen. Bei dem haben nun die Handschellen geklickt, er sitzt nun in einem hessischen Gefängnis, wie es auf Volksstimme-Nachfrage von der ZIT heißt.

Ein Amtsgericht in Frankfurt/Main hatte Haftbefehl erlassen, der am 26. November 2025 vollstreckt wurde. Der Beschuldigte ist einem Haftrichter vorgeführt worden und sitzt hinter Gittern. Über einen längeren Zeitraum soll er seinen Handel betrieben haben, wie es in einer Mitteilung heißt.
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Die totalgefälschten Ausweisdokumente würden „in der kriminellen Schattenwelt im Internet“ (die sogenannte Underground Economy) insbesondere dafür genutzt werden, um über unbekannte Falschidentitäten betrügerische Handlungen zu begehen oder Konten bei Kreditinstituten „zum Zwecke der Geldwäsche“ zu eröffnen.

Im Zuge der Festnahme des Mannes sind Blanko-Identkarten, Gravurmaschinen, Stempel und gefälschte Folienelemente sowie Datenträger als Beweismittel sichergestellt worden. Auch ein Motorrad von Harley-Davidson wurde in Verwahrung genommen - als möglicher Tatertrag.
Auch den Kunden des vermeintlichen Fälschers könnte es an den Kragen gehen: Die Ermittler konnten umfangreiche Nutzerdaten sichern, „die wertvolle Ermittlungsansätze zur weiteren Identifizierung“ liefern.
Fälscher von Ausweisen: Festnahme und Durchsuchungen in mehreren Bundesländern
Zeitgleich sind übrigens in Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz sowie in Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein Durchsuchungen vorgenommen worden. Und zwar bei neun Personen, die als Kunden des Fälschers gelten. Sie sollen totalgefälschte Ausweisdokumente bestellt und sich diese verschafft haben, so der Vorwurf.
Die Aktion hatte ein großes Ausmaß. Etwa 300 Kräfte der Bundespolizei sind dabei zum Einsatz gekommen.