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Im Alter von 76 Jahren Heldentenor Manfred Jung gestorben

Manfred Jung gehörte jahrzehntelang zu den festen Größen auf dem Grünen Hügel von Bayreuth. Nun ist der Wagner-Tenor im Alter von 76 Jahren gestorben.

18.04.2017, 14:48

Essen/Bayreuth (dpa) - Der für seine Wagner-Rollen bekannte Heldentenor Manfred Jung ist tot. Das teilte seine Familie am Dienstag mit. Jung sei an Karfreitag im Alter von 76 Jahren nach langer, schwerer Krankheit in Essen gestorben.

Er war in den 70er und 80er Jahren Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein und einer der gefragtesten Heldentenöre. Der gelernte Starkstromelektriker war unter anderem in Köln, Dortmund, Düsseldorf und an der Deutschen Oper Berlin engagiert.

1975 trat er unter anderem bei den Salzburger Osterfestspielen unter Herbert von Karajan auf, zwei Jahre später feierte er als Siegfried in der "Götterdämmerung" sein Debüt bei den Bayreuther Richard-Wagner-Festspielen, nachdem er dort schon seit 1970 im Chor gesungen hatte. Auf dem Grünen Hügel folgten von 1977 an zwei Jahrzehnte als Solist. "Vor allem seine gefeierte Gestaltung der Siegfried-Partie in Patrice Chéreaus 'Ring'-Inszenierung ist im Gedächtnis geblieben", schrieben die Festspiele in einer Mitteilung zum Tod des Sängers. Für die CD-Einspielung dieser "Ring"-Produktion bekam er 1982 einen Grammy Award.

Jung ist nach Angaben seines Managements einer der wenigen Tenöre, die alle Tenorpartien in Richard Wagners "Ring des Nibelungen" gesungen haben. Allein in Bayreuth sang er neben Siegfried in insgesamt 16 Spielzeiten und 89 Aufführungen auch Loge und Mime sowie die Titelpartie im "Parsifal". Zuletzt wirkte er 1998 in Bayreuth mit.

International stand Jung unter anderem 1980 auf der Bühne der Carnegie Hall, später trat er in der Metropolitan Opera in New York auf sowie in der Mailänder Scala und der Wiener Staatsoper.

Homepage Manfred Jung

Mitteilung der Bayreuther Festspiele