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Ausblick Nibelungen-Festspiele mit großen Plänen

Der Wormser Dom soll 2019 nicht nur Kulisse sein, sondern auch Spielpartner. Man darf auf die Nibelungen-Festspiele gespannt sein.

31.12.2018, 12:59

Worms (dpa) - Zufrieden mit 2018, Vorfreude auf 2019, große Pläne für 2021: Die Nibelungen-Festspiele in Worms gehen mit vielen Ideen in die kommenden Jahre. "

Wir wollen mit qualitativ anspruchsvollem Theater viele Menschen erreichen und begeistern", sagte Intendant Nico Hofmann der Deutschen Presse-Agentur. "Wir lernen jedes Jahr dazu und verschieben die Grenzen des inhaltlich und theatral Möglichen in Worms dabei immer ein Stückchen weiter." Er blicke gespannt auf das kommende Jahr mit dem Stück "Überwältigung" des renommierten deutschen Autors Thomas Melle, meinte Hofmann.

Erstmals nach vielen Jahren wird mit Lilja Rupprecht 2019 wieder eine Regisseurin in Worms tätig sein. Der Künstlerische Festspielleiter Thomas Laue freut sich auf eine weibliche Handschrift. "Wir möchten jedes Jahr eine Regie finden, die das Stück bildgewaltig und sinnlich erzählt. Lilja Rupprecht hat mit Arbeiten in Berlin, Hannover und Stuttgart gezeigt, dass sie in der Lage ist, mit überraschenden Mitteln und viel Energie eine große Bühne zu bespielen", meinte er.

"Überwältigung" stelle die Frage nach der Unausweichlichkeit unserer eigenen Geschichte. "Thomas Melle hat ein sehr sprachmächtiges Stück geschrieben", sagte Laue. Und er kündigte an: "Die Zuschauer können sich auf ein neues Element freuen - sowohl musikalisch als auch sprachlich werden verschiedene Chöre mitwirken und den Festspielen noch einmal eine neue theatrale Dimension geben."

Melle erzählt die Nibelungen-Geschichte vom Ende her. Er beginnt mit dem tödlichen Showdown am Hof von Hunnenkönig Etzel, der, wie es der Mythos will, Tod und Vernichtung der Burgunder zur Folge hat. Doch plötzlich begehren die Toten auf - und Melle erzählt die Geschichte von neuem. Von nun an spielen alle gegen ihr eigenes Schicksal an.

Der Blick der Festspielleitung geht aber längst über 2019 hinaus. So jährt sich 2021 Luthers Widerrufsverweigerung auf dem Wormser Reichstag zum 500. Mal. "Die Nibelungen-Festspiele werden im Jubiläumsjahr ein Luther-Stück inszenieren", sagte Petra Simon, Künstlerische und Technische Betriebsdirektorin, der dpa. Zudem stehe man wegen einer möglichen Kooperation mit Eisenach in Kontakt. "Die Stadt Worms plant ein umfangreiches Jahresprogramm zu "Luther 2021", inklusive einer großen Landesausstellung sowie vieler weiterer Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Kirche", sagte Simon.

Werden die Zuschauer noch einmal Schauspiellegende Mario Adorf vor dem Dom erleben? "Natürlich würden wir uns wünschen, jemanden wie Mario Adorf auf der Bühne zu haben - aber bei dieser Frage lacht Mario Adorf nur fröhlich", meinte Festspielleiter Laue. "Wir werden dennoch nicht aufhören, ihn immer wieder auf die Bühne einzuladen."

Intendant Hofmann zieht für 2018 ein positives Fazit. "Dieses Jahr waren die Festspiele ein ganz klarer Erfolg. Sowohl künstlerisch als auch in Bezug auf die Besucherauslastung", sagt der Mann, der seit 2015 die Festspiele leitet. Das Stück "Siegfrieds Erben", inszeniert von Roger Vontobel und mit Schauspielstars wie Jürgen Prochnow und Jimi Blue Ochsenknecht, habe Kritiker und Liebhaber überzeugt. "Das ist genau die Richtung, in die wir weiter gehen wollen", betont Hofmann. Die Festspiele 2019 laufen vom 12. bis 28. Juli. Der Vorverkauf hat begonnen, die Besetzung ist noch nicht öffentlich.

Nibelungen-Festspiele