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Aufgespießt Bitburg sucht den Super-Sozi

Ein SPD-Kreisverband kürt seinen Direktkandidaten für den Bundestag per Casting.

Von Jörn Wegner 05.10.2016, 01:01

Bitburg l Flyer verteilen, dem Kreisvorsitzenden den Koffer tragen, im Ortschaftsrat hocken, Hände schütteln – wer in der Politik hoch hinaus und auf die gut dotierten Parlamentssitze will, kommt an den Mühsalen der innerparteilichen Ochsentour nicht vorbei.

Ganz anders bei der SPD Bitburg. Die sucht derzeit ihren Direktkandidaten zur Bundestagswahl per Casting. 118 Bewerber gab es, wie der Kreisverband mitteilt. Ganze zehn haben es in den Recall geschafft und müssen sich nun der tieferen Prüfung unterziehen.

Und da schwört auch die Bitburger SPD auf althergebrachte Methoden, denn allzu risikoreich soll das Casting nicht verlaufen. Die Kandidaten, die später dem Parteivolk bei einer Delegiertenversammlung zur Wahl präsentiert werden, sind vom Vorstand handverlesen worden. Und während dem Sieger bei Bohlen und Co. wenigstens ein paar Tage Bekanntheit und die Teilnahme am Dschungelcamp winken, sieht es für den Super-Sozi düster aus. Noch nie hat die SPD den Wahlkreis Bitburg gewonnen.