Angriff auf Protest-Beobachter bei Corona-Demo: Geldstrafe

Neubrandenburg - Für einen Angriff auf einen fotografierenden Beobachter bei einem Protest gegen die Corona-Maßnahmen in Demmin muss ein Mann eine Geldstrafe von 2100 Euro zahlen. Das sieht ein Urteil des Amtsgerichtes Neubrandenburg vor, das am Donnerstag verkündet wurde. Richterin Tanja Krüske sprach den Täter, der den Angriff vorher in der Verhandlung gestanden hatte, der Körperverletzung und Nötigung schuldig.
Bei dem Spaziergang im Juni 2020, an dem auch Bürger aus der Reichsbürgerszene teilnahmen, war gegen Corona-Einschränkungen protestiert worden. Geschädigter war ein Mitglied des Demminer Aktionsbündnisses 8. Mai, das der linken Szene zugerechnet wird. Er hatte Demonstrationsteilnehmer fotografiert, diese Bilder nach Aufforderung durch die Abgebildeten aber nicht gelöscht.
Der Verurteilte und zwei Komplizen, die nicht ermittelt werden konnten, hatten den Mann attackiert, zu Boden gestoßen und sein Handy entwendet und weggeworfen. Der Angriff in Demmin zeige, welch einen gefährlichen Nährboden die sogenannten „Corona-Demos“ für Straftaten schaffen, teilte der Verein Lobbi MV in Neubrandenburg mit, der sich um Opfer rechter Gewalt kümmert.