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DDR Kommentar zur Diskriminierung von Ostdeutschen: Eine Frage der Ehre

Von Uwe Kreißig Aktualisiert: 02.03.2023, 11:29

Dass einige Westdeutsche bis heute Ostdeutschen belehrend erklären, wie das Leben in der DDR war, während man einen umgekehrten Deutungsanspruch niemals akzeptieren würde, gehört zu den großen Paradoxien der Wiedervereinigung. Auch die peinlichen Schuldzuweisungen, wie falsch viele Menschen in den Ostländern denken und handeln, sind nicht zurückgegangen, sondern noch angestiegen.

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Und dass Dialekte wie das Sächsische als Code für Ostdeutsche ins Lächerliche gezogen werden, ist seit Ende 1989 eine selbstverständliche Übung der Verächtlichmachung im Fernsehen. Gleiches würde man sich bei einer Fremdsprache niemals erlauben.

Dabei könnten die Westdeutschen viel von den Ostdeutschen lernen. Auch dass man eine Regierung lautstark kritisieren darf, die bei der Migration versagt oder die mit Corona-Maßnahmen Grundrechte außer Kraft setzte. Oder wie man trotz materieller Einschränkungen ein selbstbewusstes Leben führen kann.

Die Zeit des Relativierens ist aber vorbei. Das ist nicht nur eine Frage der Ehre. Es ist ein Schlüssel für die Zukunft des Landes.