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Hakenkreuz auf Fotoprojekt zu NS-Symbolen: Ermittlungen

Von dpa 21.07.2021, 14:54
Ein Schild mit der Aufschrift "Polizei" hängt an einem Polizeipräsidium.
Ein Schild mit der Aufschrift "Polizei" hängt an einem Polizeipräsidium. Roland Weihrauch/dpa/Symbolbild

Nordhausen - Die in Nordhausen im Freien gezeigten künstlerischen Arbeiten des Fotografen Jakob Ganslmeier über den Umgang mit NS-Symbolen sind erneut beschädigt und beschmiert worden. Unbekannte zeichneten unter anderem ein Hakenkreuz auf das Porträt eines Aussteigers aus der Neonazi-Szene, wie die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora am Mittwoch mitteilte.

Ein anderes der großflächigen Fotoelemente der Ausstellung „Haut, Stein“ auf dem Nikolaiplatz vor der Stadtbibliothek sei bekritzelt worden. Polizei und Staatsschutz hätten die Ermittlungen aufgenommen. Bereits am 1. Juni habe es einen ähnlichen Vorfall gegeben, hieß es. Die seit Ende Mai zu besichtigende Ausstellung war aufgrund des großen Publikumsinteresses bis zum 20. Juli verlängert worden.

Mitarbeiter der Stadt hatten am Dienstagabend - dem Jahrestag des gescheiterten Bombenattentats auf Adolf Hitler - die Schmierereien bemerkt. Die Ausstellung war von der Stiftung in Kooperation mit Exit-Deutschland präsentiert worden. Die Initiative hilft Ausstiegswilligen aus der rechtsextremen Szene.

Ganslmeier begleitete mehr als drei Jahre die Arbeit von Exit-Deutschland. Er porträtierte ehemalige Neonazis mit deren Tätowierungen. Ergänzt werden die Porträts mit Schwarz-Weiß-Fotografien von historischen Fassaden, die bis heute Relikte aus der NS-Zeit zeigen. Die Ausstellung entstand zum 76. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora und wird voraussichtlich ab Herbst in weiteren deutschen Städten zu sehen sein.