Uni Oldenburg wehrt sich gegen Kritik an Tierversuchen
Oldenburg - Tierversuchsgegner werfen der Universität Oldenburg „grausame und absurde“ Experimente mit Singvögeln vor - die Hochschule weist das zurück. Es geht um Versuche mit zwölf Mönchsgrasmücken, die laut der Universität mit bis zu 6,1 Millionen Exemplaren die vierthäufigste Vogelart in Deutschland sind. Der Verein Ärzte gegen Tierversuche vergab der Hochschule wegen der Experimente am Dienstag das „Herz aus Stein“, das auf einer öffentlichen Online-Abstimmung mit 4236 Teilnehmern beruht. Davon stimmten 2066 für die Vergabe an das niedersächsische Oldenburg.
Die Uni betonte, die Studie des universitären Forschungszentrums Neurosensorik befasse sich mit der Frage, wie Zugvögel das Erdmagnetfeld wahrnähmen und zur Orientierung nutzten. Die Forschungsergebnisse gäben Aufschluss darüber, wie die magnetische Karte von Zugvögeln funktioniere und werde in Zukunft helfen, bedrohte und seltene Zugvogelarten zu schützen.
Bei den Experimenten wird unter anderem die negative Auswirkung von Elektrosmog auf Zugvögel untersucht. Die Universität Oldenburg verfüge über alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen. Die zwölf wild gefangenen Vögel wurden bei den Versuchen letztlich eingeschläfert und das Gehirn untersucht.
Die Tierärzte kritisierten vor allem, dass den Vögeln ein Loch in den Schädel gebohrt werde, um Substanzen zu injizieren. Dies geschehe aber unter vollständiger Betäubung, argumentierte die Uni. Die Substanz sei für die Vögel vollkommen unschädlich. In der Regel seien die Tiere schon nach wenigen Minuten wieder bei Bewusstsein und voll bewegungsfähig.