Steffen Honig zum G-20-Gipfel in St. Petersburg: Obama im Putin-Land

Die Treffen russischer (vormals sowjetischer) und US-amerikanischer Staatenlenker waren noch nie beschauliche Kaffeekränzchen. Abgesehen vielleicht von jenen Jahren, in denen Boris Jelzin auf der internationalen Bühne herumtorkelte. Als sich etwa John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow 1961 in Wien trafen, hielt die im Kalten Krieg gefangene Welt den Atem an. Die Entspannungshoffnungen erfüllten sich aber nicht - zwei Monate später stand in Berlin die Mauer.

In St. Petersburg hätten nun Barack Obama und Wladimir Putin Gelegenheit zum Meinungsaustausch. Themen gibt es schließlich reichlich. Ganz oben an steht die Syrien-Krise. Ein Vier-Augen-Gespräch allerdings sagte der US-Präsident schon vor Wochen ab, nachdem NSA-Enthüller Edward Snowden sich endgültig ins russische Exil verabschiedet hatte. Wie es scheint, werden Obama und Putin dennoch über Syrien sprechen, ja sprechen müssen. Vor allzu hohen Erwartungen sei allerdings gewarnt - siehe Wien, Juni 1961.